Ein paar Momente der Heiterkeit

Saarlouis · Alle zwei Wochen donnerstags besuchen die Klinikclowns kranke Kinder in ihren Krankenhaus-Zimmern. Dann wird gezaubert gealbert und gesungen. Finanziert werden die Besuche durch die Kinderhilfe Saar.

 Oberarzt Dr. Gerno Birnbach ist immer froh, wenn Patienten, hier Lea Wagner, was zu lachen haben bei Clownin Tilotamma, alias Marie-Gabriele Massa. Foto: Carolin Merkel

Oberarzt Dr. Gerno Birnbach ist immer froh, wenn Patienten, hier Lea Wagner, was zu lachen haben bei Clownin Tilotamma, alias Marie-Gabriele Massa. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

"Mit Spaß Kindern helfen" - so lautete vor knapp einem Jahr der Titel eines Berichts, in dem die Arbeit der Klinikclowns im Marienhaus-Klinikum in Saarlouis vorgestellt wurde. Und die gute Nachricht gleich vorweg: Das Clowns-Quartett ist auch nach mehr als einem Jahr Dank der finanziellen Unterstützung durch die Kinderhilfe Saar alle zwei Wochen donnerstags in der Klinik im Einsatz. Dort werden die Spaßmacher nicht nur von den Kindern sehnsüchtig erwartet.

"Das ist immer eine große Freude, wenn die Clowns hier sind, selbst ich habe an meinem Geburtstag ein Lied gesungen bekommen", erzählt Oberarzt Dr. Gerno Birnbach . Er lässt für Tilotamma alias Marie-Gabriele Massa, die an diesem Donnerstag ausnahmsweise allein für gute Laune sorgt, gerne die Pommes kalt werden und geht stattdessen mit ins Zimmer der 14 Jahre alten Lea Wagner aus Gresaubach. Die wünscht sich Zauberei von der 36 Jahre alten studierten Musik- und Tanzpädagogin, bei "ein bisschen Glück" kann das Mädchen nicht Nein sagen. "Das kann ich gut gebrauchen", lächelt sie.

Als Tilotamma schließlich noch Glückssterne vom Himmel fischt, ist die Schülerin begeistert, "das ist ja cool", so ihr Kommentar. Noch ein Lied auf der Gitarre, dann ist die exklusive Vorstellung für Lea beendet, für Clownin Tilotamma geht es weiter ins nächste Zimmer.

"Natürlich sind wir gesundheitsorientiert, versuchen hier alle, Patienten, Eltern und das Personal aufzuheitern", erklärt Massa. Dabei hilft ihr der Blick auf den Übergabezettel, "doch schon beim Betreten des Zimmers kann alles ganz anders kommen", sagt sie. "Wir haben unsere Routinen, doch sehr viel ist direktes Reagieren auf die Situation", erläutert die Clownin. Sie hat in den vergangenen Monaten mit ihrem Team auch ein "QM" (Quatschmacher-Modus) durchgeführt.

Die Kinder, aber auch das Personal wollen die Clowns nicht missen. Vielleicht, so hofft Massa, kann das Quartett, das auch noch in Saarbrücken, Homburg und Merzig im Auftrag der Kinderhilfe Saar unterwegs ist, öfters nach Saarlouis kommen.

"Die Clowns sind ganz klar unsere Werbeträger, sie machen auf die Kinderhilfe aufmerksam", sagt Margarita von Boch, Gründerin des Vereins. Seit 1998 sammelt sie Spenden, um kranken, benachteiligten und sozial schwachen Kindern zu helfen. "Natürlich ist es schön, wenn die Clowns den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zaubern, doch momentan sehe ich es auch als meine Aufgabe, sozial schwachen Kindern zu helfen. In manchen Schulen kommen 80 Prozent der Kinder ohne Frühstück zur Schule, doch hungrig kann man nicht lernen", sagt Margarita von Boch.

Die Kinderhilfe Saar finanziert sich komplett aus Spenden und Erbschaften , es fallen keine Nebenkosten an. Alle Verwaltungsarbeiten werden ehrenamtlich getätigt.

kinderhilfe-saar.de

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