Volleyball Ein Neubeginn auf der großen Bühne

Saarlouis · Entscheidung für den Regionalliga-Aufstieg: Die Volleyballerinnen der VSG Saarlouis wollen das Abenteuer „4. Liga“ wagen.

 Die Spielerinnen der VSG Saarlouis klatschen sich nach dem Titelgewinn in der Oberliga mit Trainer Gilbert Pohl ab. Nun marschieren sie in die Regionalliga.

Die Spielerinnen der VSG Saarlouis klatschen sich nach dem Titelgewinn in der Oberliga mit Trainer Gilbert Pohl ab. Nun marschieren sie in die Regionalliga.

Foto: Ruppenthal

Sie tun es: Die Volleyballerinnen der VSG Saarlouis haben nach dem Gewinn der Oberliga-Meisterschaft und nach reiflicher Überlegung eine Entscheidung getroffen. „Wir werden in der Regionalliga ans Netz gehen. Die Mädels waren mehrheitlich dafür“, verrät Gilbert Pohl. Der VSG-Trainer hat die Meldung bereits weggeschickt.

Oft war Pohl in den vergangenen Wochen auf die Frage angesprochen worden. Doch die Mannschaft ließ sich Zeit – und auch Prognosen wollte niemand anstellen. Dass sich die Aufstiegsfrage in diesem Jahr überhaupt stellen würde, ahnte Pohl zunächst nicht. „Wir wollten ja eigentlich bloß möglichst schnell Punkte gegen den Abstieg sammeln. Dass die Mädels dann derart auftrumpfen, war überraschend – und irgendwie auch nicht“, sagt Pohl, der das schlummernde Potenzial durchaus früh erkannte – und weckte.

Von der eigenen Leistung verblüfft sind auch die Spielerinnen. „Mir war klar, dass wir bei optimaler Besetzung im oberen Drittel mitmischen können. Den Aufstieg hatten wir nicht auf dem Schirm“, sinniert Katharina Heinz und nennt die Gründe des Erfolgs: „Das Team ist schnell zusammengewachsen und besteht aus erfahrenen und jungen Spielerinnen, die ambitioniert sind und super Fortschritte gemacht haben.“

Gerade die jungen Spielerinnen könnten in der Regionalliga Erfahrungen sammeln. „Es wird hart werden, aber es wird uns nochmal ein Stück weiterbringen. Wir haben nichts zu verlieren“, sagt Heinz. Dennoch gab es auch Zweifel. Wird die Herausforderung zu groß sein, die gute Stimmung nach Niederlagenserien kippen? „Wir haben uns lange über alle Aspekte unterhalten und einen relativ einstimmigen Entschluss gefasst. Wir sind motiviert und freuen uns auf die neuen Erfahrungen“, sagt Libera Jessica Diel (22).

Kapitän Heinz hatte zunächst keine Ambitionen. „Ich ließ mich aber schnell vom Elan mitreißen“, erzählt die Außenangreiferin und Ex-Libera vom einstigen Vorzeige-Team des Saarlandes. Damals noch als TV Hülzweiler gelang dem Team 2003 der Aufstieg in die 2. Liga. Es folgten drei Zweitliga-Jahre und fünf Regionalliga-Spielzeiten mit drei Titeln. 2012 hätte der Meister in die 2. Liga aufsteigen können, doch er lehnte ab. Die VSG zog sich in die Oberliga zurück, stieg später in die Verbandsliga ab und wieder auf. Das aktuelle Aufgebot wagt nun den Schritt zurück in eine höhere Spielklasse.

Die goldenen Jahre sind vorbei, aber der Regionalliga-Aufstieg ist ein Neuanfang auf größerer Bühne und für viele Spielerinnen Neuland zugleich. „Ich war für den Aufstieg. Es ist die Chance, dazuzulernen, auch wenn die Gegner vielleicht zu stark sind“, blickt Außenangreiferin Stefanie Krämer nach vorn. Zuspielerin Nadine Theisen sagt: „Das wird eine lehrreiche und schwere Saison.“

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