Ein Hort der Stille am Rande des Dorfes Ein Hort der Stille am Dorfrand

Landsweiler. Eine Rasenfläche mit sieben Kreuzwegstationen, eine offene Kreuzkapelle und zwei dicht nebeneinander stehende Gewölbe bilden die sakrale Anlage nahe des Lebacher Stadtteils Landsweiler. In der linken Grotte sind 60 Täfelchen aus Marmor, Stein und auch aus Holz mit Dankbarkeitssprüchen wie "Maria hat geholfen" angebracht. In der anderen steht in der Mitte eine große Marienfigur und im Hintergrund eine kleinere Herz-Jesu-Statue. Das Ganze befindet sich in einem tadellos gepflegten Zustand.

 Reinhilde Fries zündet eine Kerze vor den Dankestafeln in der 1933 errichteten Kreuzkapelle im Krispelt in Landsweiler an. Foto: Fred Kiefer

Reinhilde Fries zündet eine Kerze vor den Dankestafeln in der 1933 errichteten Kreuzkapelle im Krispelt in Landsweiler an. Foto: Fred Kiefer

Landsweiler. Eine Rasenfläche mit sieben Kreuzwegstationen, eine offene Kreuzkapelle und zwei dicht nebeneinander stehende Gewölbe bilden die sakrale Anlage nahe des Lebacher Stadtteils Landsweiler. In der linken Grotte sind 60 Täfelchen aus Marmor, Stein und auch aus Holz mit Dankbarkeitssprüchen wie "Maria hat geholfen" angebracht. In der anderen steht in der Mitte eine große Marienfigur und im Hintergrund eine kleinere Herz-Jesu-Statue. Das Ganze befindet sich in einem tadellos gepflegten Zustand.

Feuerwehr bringt Wasser

An einem sonnigen Montagnachmittag treffen wir Reinhilde Fries beim Anzünden einer Kerze in der Grotte mit den Dankestäfelchen. Die Frau aus Landsweiler kümmert sich bereits seit 20 Jahren um die Anlage. Sie tauscht die Kerzen aus, reinigt von Zeit zu Zeit die Statuen, sammelt den Müll auf, pflanzt Blumen und jätet Unkraut. "Mein Mann Karl-Heinz hilft mir bei den schweren Arbeiten wie beim Schneiden der Sträucher", berichtet die zierliche Frau.

Und weiter erzählt sie von einigen Leuten aus ihrer Nachbarschaft und dem Ort, die ebenfalls tatkräftig mit anpacken. "Die Landsweiler Feuerwehr bringt das Gießwasser für die Blumen", fügt sie noch an.

Sie alle arbeiten ohne Gegenleistung und stiften obendrein noch Kerzen und Blumen. Aus der freiwilligen Bereitschaft, bei der Pflege zu helfen, lässt sich leicht schließen, dass die Grotte im Krispelt von den Landsweiler Bürgern hoch geschätzt wird.

1933 errichtete Wilhelm Kirsch aus Dankbarkeit für die Genesung nach einem schweren Unfall als erstes die offene Kreuzkapelle. Nach der Fertigstellung übertrug die Gemeinde das Gelände mit der Kapelle an die Pfarrgemeinde.

1936 ließ der Stifter nur wenige Meter neben dem Kreuz auch die Lourdesgrotte aus Natursteinen erbauen. Die Dankestafeln beweisen, dass die Stätte neben anderen auch von vielen Leuten in Notlagen wie Krankheiten besucht wird, um Hilfe zu erbitten.

Danke für die Rettung

Etlichen wurde geholfen, wie die Tafeln bezeugen. So steht auf einer in bereits leicht verblasster Schrift "Danke für die wundersame Rettung 1938". Wie Fries erzählt, ist die Gläubigkeit der Leute bis in unsere Tage erhalten geblieben - 2014 wurde die vorläufig letzte Tafel angebracht. Vielleicht war es sogar die Gesprächspartnerin selbst, die der Mutter Gottes für eine Heilung nach schwerer Krankheit dankte. Wir haben nicht nachgefragt, wollten aber wissen, warum nur sieben Kreuzwegstationen vorhanden sind. Die Antwort: "Ein verheerender Orkan hat vor einigen Jahren die übrigen sieben zerstört." Sie wusste nicht, ob es Vivian, Wiebke oder Lothar war, der im Krispelt wütete.

Die Menschen kommen jedenfalls immer noch in Scharen zu der Kapelle - einige, um die Stille zu genießen oder auf der Anlage eine Rast beim Wandern einzulegen andere wollen beten - Reinhilde Fries erfährt es aus den Gesprächen mit den Ankommenden.

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