Ein Geburtstag zum Vergessen

Saarlouis · Nach einer dramatischen Partie mussten sich die Zweitliga-Basketballer des TV Saarlouis erneut geschlagen geben. Gegen die Frankfurt Skyliners Juniors unterlag der TVS am Ende knapp mit 77:80. Ausgerechnet an seinem Geburtstag war Ricky Easterling der tragische Held.

 Bedient: Karl Moore (links) und Ricky Easterling können die 77:80-Niederlage gegen Frankfurt nicht fassen. Foto: Ruppenthal

Bedient: Karl Moore (links) und Ricky Easterling können die 77:80-Niederlage gegen Frankfurt nicht fassen. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

In den Schluss-Sekunden hält es am Samstagabend in der Saarlouiser Stadtgartenhalle niemanden mehr auf den Sitzen. 77:77 steht es im Spiel der 2. Basketball-Bundesliga ProB zwischen dem TV Saarlouis und den Gästen von den Fraport Skyliners Juniors. Gerade haben die Royals mit einer starken Abwehrleistung den Ball erkämpft und wollen ihren Angriff 24 Sekunden vor dem Ende optimal ausspielen.

Die Zeit auf der Spieluhr läuft herunter. Ricky Easterling hält den Ball vor dem gegnerischen Halbkreis und bereitet seine entscheidende Attacke vor, die dem TVS den Sieg gegen die Frankfurter bringen soll. Acht Sekunden vor Schluss ist es soweit: Easterling will an Gegenspieler Kyle Fossman vorbeiziehen. Doch der Saarlouiser Topscorer bleibt hängen, verliert den Ball und kann den Gegenzug der Gäste nur durch ein Foul unterbinden. Die Folge: Zwei Freiwürfe wegen unsportlichen Verhaltens, dazu noch anschließender Ballbesitz für den Gegner.

Zwar kann der Nachwuchs des Bundesligisten zunächst nur einen Freiwurf verwandeln, nach dem schnell folgenden Foul der Saarlouiser ziehen die Skyliners aber bei zwei weiteren Freiwürfen auf 80:77 davon. Der letzte verzweifelte Dreier-Versuch von Bloochy Valbrun landet 0,4 Sekunden vor Schluss nur auf dem Ring - die sechste Royals-Niederlage in Folge ist perfekt.

Easterling sitzt zu diesem Zeitpunkt wie ein Häufchen Elend draußen auf der Bank. Nach seinem fünften Foul muss er sich das bittere Ende als Zuschauer mit ansehen - ausgerechnet am Tage seines 31. Geburtstages wurde der US-Amerikaner zum tragischen Helden seines Teams. "Ich werde diese Szene jetzt nicht beurteilen, wir werden das alles ganz in Ruhe analysieren", ist auch TVS-Trainer Chris Cummings der Frust nach der unnötigen Schlappe anzumerken.

Dabei schien die Zeit für das ersehnte Erfolgserlebnis eigentlich reif: Der TVS verschlief vor 350 Zuschauern zwar den Start in die Partie, nach einem zwischenzeitlichen Rückstand von 19 Zählern zu Beginn des zweiten Viertels kämpften sich die Royals aber toll zurück. Und selbst, als Saarlouis 140 Sekunden vor Schluss wieder mit 71:77 hinten lag, kam das Team noch mal heran. Vier Punkte von Easterling, zwei von Karl Moore - plötzlich war der TVS wieder da, doch das letzte Quäntchen fehlte.

"So etwas passiert eben", fand Danny Rodriguez tröstende Worte für seinen Teamkollegen. "Da kann man Ricky keinen Vorwurf machen. Er hat die Mannschaft heute getragen und ein Superspiel gemacht." Das galt allerdings erst für die Zeit nach dem ersten Viertel. "Sie haben uns am Anfang eiskalt erwischt", sagte Cummings und meinte: "Während des Spiels wurden wir dann besser. Vor allem die Abwehr ist besser geworden, dadurch sind wir zurückgekommen." Um am Ende doch das Nachsehen zu haben.

Mit 23 Punkten war Karl Moore der beste Saarlouiser Schütze, gefolgt von Easterling (20) und dem diesmal stark aufspielenden Valbrun (14 Punkte in knapp 18 Minuten). Mit sechs Niederlagen und einem Sieg bleibt der TVS Tabellenzehnter.

Für den TV Saarlouis trafen: Karl Moore 23, Ricky Easterling 20, Bloochy Valbrun 14, Michael Klein 7, Alexander Goolsby 6, Hari Mujkanovic 4, Jimmy Lauter 3.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort