Durchatmen in der Ortsmitte

Fraulautern · Der Bebauungsplan für den alten Pfarrgarten in Fraulautern steht. Die Ortsmitte soll aufgewertet werden: durch eine öffentliche Grünfläche und den Bau einer Wohneinrichtung für behinderte Menschen.

 Der Pfarrgarten in Fraulautern soll zum Teil öffentliche Grünanlage werden, das Gelände wird durchlässig zur Ortsmitte und ihren Geschäften hin. Foto: Hartmann Jenal

Der Pfarrgarten in Fraulautern soll zum Teil öffentliche Grünanlage werden, das Gelände wird durchlässig zur Ortsmitte und ihren Geschäften hin. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

Für das Gelände an der Kirche Hl. Dreifaltigkeit in Fraulautern hat der Stadtrat Saarlouis jetzt einstimmig und ohne öffentliche Beratung einen Bebauungsplan aufgestellt. Er wird gültig, sobald er veröffentlicht wurde. Leitlinie des Planes für die etwa 7700 Quadratmeter war, die Ortsmitte von Fraulautern zu stärken. Was bedeutete, das Gelände nicht komplett zuzubauen. Um das gleich auszuschließen, hat die Stadt vor zwei Jahren eine Veränderungssperre über das Areal gelegt.

Das Gelände begrenzt auf der einen Seite die Kirche, zu der Straße "Hinter der Kirche" steht das Pfarrhaus, an der Heydingerstraße liegt hinter einer Mauer die Notkirche, und zur Puhlstraße hin befindet sich ein Kriegerdenkmal. Die Fläche innerhalb dieses Karrees ist ein Garten mit Bäumen.

Die Kirche blieb auch nach dem Zuschnitt der neuen Pfarreiengemeinschaften in Betrieb, das Pfarrhaus aber steht nun leer und die nach dem Krieg gebaute Notkirche ohnehin. Zunächst hatte die Kirche das Gelände komplett verkaufen wollen. Jetzt aber sieht der Bebauungsplan vor: Die Ecke Puhlstraße (Kriegerdenkmal)/Heydingerstraße wird öffentliche Grünfläche, das Grundstück will die Stadt der Kirche abkaufen. Die Ecke Heydingerstraße/Hinter der Kirche kann mit einer Pflegeeinrichtung bebaut werden, wie der Plan vorgibt.

Wohneinrichtung geplant

Erlaubt sind zwei Vollgeschosse. Als Investor kommt "Der Schwesternverband" infrage, ein saarländischer freier Träger. Im Kreis Saarlouis ist er bisher in Fremersdorf mit dem Haus St. Barbara für Senioren vertreten. Er ist bereits im Gespräch mit der Stadt.

Die Verkaufsgespräche mit der Kirche sind aber noch nicht abgeschlossen, wie Dirk Sellmann, Projektmanager beim Schwesternverband, gestern auf Anfrage sagte. "Wir denken an eine Wohneinrichtung für behinderte Menschen", sagte Sellmann. "24 Plätze in drei Gruppen."

Innerhalb des Schwesternverbandes werde dezentralisiert; die 24 Plätze würden aus dem Haus in Schwemlingen hierher verlegt. Sellmann: "Der Standort ist ideal, weil er mitten drin liegt." Das Konzept des Verbandes sieht weiter vor, das alte Pfarrhaus zu erhalten und auch zu nutzen.

Wie die öffentliche Grünfläche aussehen wird, ist noch nicht entschieden. Stadtplaner Jürgen Baus sagte auf Anfrage, dass dazu auch Bürger und die Interessengeneinschaft Fraulauterner Vereine gefragt würden.

Meinung:

Der Plan ist gut

Von SZ-RedakteurJohannes Werres

Der Plan ist gut: Das Kirchen-Gelände ist bisher in sich abgekapselt, jetzt kann es sich zum kleinen Ortszentrum von Fraulautern hin öffnen. Sinn ergibt das aber nur mit einer städtebaulichen Anbindung zur Lebacher Straße mit den Geschäften hin. Da sollte Fraulautern dran bleiben. Denn der vorliegende Plan ist nur ein weiterer Schritt zum Durchatmen des Ortskerns; der erste Schritt war die Befreiung von den vielen Gruben-Lkw. Durchatmen aber macht Lebensqualität.

Dafür müssen Entwicklungen und Veränderungen genutzt werde: in diesem Fall ist das der abnehmende Bedarf an kirchlichen Gebäuden.

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