Drum prüfe, wer sich ewig bindet . . .

Kreis Saarlouis · Längst nicht alle Vorhaben bei der interkommunalen Zusammenarbeit (IKZ) sind auf Dauer angelegt. Tourismus-Projekte etwa stehen für punktuelle Kooperationen. Die gemeinsame Nutzung von Maschinen gehört ebenso zur IKZ wie Amtshilfe in überschaubaren Verwaltungsbereichen.

Die Schaffung eines Prims-Theel-Erlebnisweges als gemeinde-übergreifender touristischer Radweg sehen Lebach, Schmelz und Nalbach als "Erfolgsmodell der IKZ". Gegen teils massiven Widerstand wurde das Projekt zum Abschluss gebracht. Jetzt verbinde der Weg die einzelnen Gemeinden und Ortsteile miteinander und werde "wahnsinnig gut" angenommen, heißt es aus den Rathäusern..

Bei einem weiteren Tourismus-Projekt, dem Vauban-Steig, gab es eine Kooperation der Stadt Saarlouis mit Wallerfangen und Überherrn sowie dem Landkreis. Stadt und Kreis Saarlouis betreiben zudem eine gemeinsame Tourist-Information. Als Vorteil sehen die Partner eine bessere Ausstattung mit Personal, einen gemeinsamen Informationsstand für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie größere Räumlichkeiten in idealer City-Lage.

Mit der Neuordnung des Grenzverlaufs zwischen Saarlouis und Ensdorf durch einen Grenzänderungsvertrag konnten beide Kommunen jeweils wichtige Projekte schneller und effizienter vorantreiben: den Ostring in Saarlouis sowie die Folgenutzung des ehemaligen Bergwerkes Duhamel in Ensdorf.

Zuweilen helfen sich Kommunen auch in eng begrenzten Not-Situationen. So gilt die zwischen Wallerfangen und Rehlingen-Siersburg vereinbarte gemeinsame Bestellung von Standesbeamten ausdrücklich nur für den Fall, dass alle Beamten "aus welchen Gründen auch immer nicht anwesend sind, eine Vertretung durch Personal der jeweils eigenen Gemeinde nicht möglich und ein Einsatz eines/r Standesbeamten/in im jeweils anderen Standesamtsbezirk zur Aufrechterhaltung des Betriebs zwingend erforderlich ist."

Zwischen Saarlouis und Ensdorf sind die Überlegungen zur Zusammenarbeit im Standesamt sogar gescheitert, weil dies zu Personalaufstockungen und höheren Kosten geführt hätte. In Nalbach dagegen hat man "ungewöhnlich viele Trauungen", weil man dort mit dem Weidendom am Litermont oder der Zeremonie "Im alten Kuhstall" spannende Alternativen für die Heiratswilligen bereithält. Bürgermeister Peter Lehnert sieht daher Potenzial, um Standesamtsangelegenheiten für andere mit zu erledigen.

Leichter als die Kooperation der Standesämter scheint jedoch die gemeinsame Anschaffung und Nutzung von Fahrzeugen, Maschinen und Geräten zu sein. Sei es das Heckenschneide-Gerät, das sich Überherrn und Wallerfangen teilen, Müllautos oder Kehrmaschinen, die Kommunen gemeinsam nutzen.

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