Drei Säulen aus dem Schaffen von Künstlern

Saarlouis. Vom 5. Februar an steht der 2001 im Alter von 64 Jahren verstorbene Bildhauer Heinz Oliberius im Mittelpunkt einer Ausstellung. Oliberius, der sich 1968 im Saarland niederließ und dem Saarländischen Künstlerbund angehörte, mag den meisten durch seinen in Diefflen geschaffenen Brunnen oder durch seine Skulptur im Hof des Saarlouiser Max-Planck-Gymnasium vertraut sein

Saarlouis. Vom 5. Februar an steht der 2001 im Alter von 64 Jahren verstorbene Bildhauer Heinz Oliberius im Mittelpunkt einer Ausstellung. Oliberius, der sich 1968 im Saarland niederließ und dem Saarländischen Künstlerbund angehörte, mag den meisten durch seinen in Diefflen geschaffenen Brunnen oder durch seine Skulptur im Hof des Saarlouiser Max-Planck-Gymnasium vertraut sein."Wir wollten eine Seite von Oliberius zeigen, die komplett unbekannt ist", beschreibt Museumsleiterin Claudia Wiotte-Franz den Ansatz für die Ausstellung "Der Tisch Gottes". Ihr Schwerpunkt liegt auf den Arbeiten, die der Bildhauer für den sakralen Raum geschaffen hat. Im Bistum Trier hat er für rund 50 Kirchen Altäre, Tabernakelstelen und Taufsteine geschaffen.

In Saarlouis sind es die Kirchen St. Johannes und Maria Himmelfahrt, in Wallerfangen-Gisingen St. Andreas, in Düren die Schlosskapelle, in Hemmersdorf St. Konrad, die Klinik-Kapelle im Krankenhaus Lebach sowie in Schwarzenholz St. Bartholomäus. Sie sind im Museum durch die großformatigen Fotografien von Thomas Wolf vertreten, der sich am selben Ort bereits mit seinen eigenen Arbeiten vorgestellt hat. Zusammen mit Zeichnungen, Modellen und kleineren Sakralobjekten will die Ausstellung, so Claudia Wiotte-Franz, "einen Bezug zu den freien Arbeiten von Oliberius herstellen und dabei zeigen, dass das eine mit dem anderen zu tun hat."

Die Verbindung von Leben und Werk, von Malerei und Zeichnung bestimmt auch ab dem 24. Juni das Thema Wilhelm Busch. Auch er ist kein Unbekannter mehr in Saarlouis, dennoch will die "populär & unbekannt" überschriebene Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Deutschem Museum für Karikatur und Zeichenkunst - Wilhelm-Busch, Hannover auch bislang unentdeckte Seiten des Erfinders von Max & Moritz. Dazu gehören seine als Jugendlicher gezeichneten Blätter, seine frühen Arbeiten, die entstanden, bevor aus dem rastlosen Studenten der Klassiker der komischen Zeichnung wurde.

120 Arbeiten aus 50 Jahren, darunter auch literarische Arbeiten wie "Der Schmetterling" oder "Hernach" wollen "die komplexe Persönlichkeit Buschs", so Claudia Wiotte-Franz, vorstellen. Dabei bringt man nicht nur Malerei und Grafik direkt zusammen, sondern nimmt auch "mit einem eigens in Hannover jeweils für Kinder und Erwachsene entwickelten Video-Guide" die neuen Medien in Dienst.

Das neue, alte Medium Fotografie spielt im September eine Hauptrolle. Mit "Magnums First" war 2008 die erste, verschollen geglaubte Ausstellung der legendären Bildagentur in Saarlouis zu sehen. Dass wieder die Wahl auf Magnum fiel, ist keine Wiederholung, stellt Claudia Wiotte-Franz klar. Vielmehr geht es darum, "eine bislang weniger bekannte Seite der Magnum-Fotografen zu zeigen." Denn deren Fotografen waren nicht nur mit ihrer Kamera weltweit an Kriegsschauplätzen vertreten.

Ebenso war Magnum an den Drehorten von Hollywood-Filmen dabei. "Endre Friedman nannte sich nach dem von ihm geschätzten Filmregisseur Frank Capra, Robert Capa", erinnert Claudia Wiotte-Franz. Wie Capra zog es auch Capa nach Hollywood. Die Ausbeute seiner Streifzüge sind durch Aufnahmen bei insgesamt 12 Filmen in 120 Fotografien dokumentiert. Darunter sind auch Filme mit Marilyn Monroe, deren 50. Todestag sich 2012 jährt. Daher ist geplant, auch einige ihrer Filme im Saarlouiser Kino zu zeigen.

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