Die Willkommenskultur soll weiter wachsen

Saarlouis · Die Synode des evangelischen Kirchenkreises Saar-West hat in einer Erklärung dazu aufgefordert, die „Willkommenskultur“ für Flüchtlinge weiter zu entwickeln. Zum Kirchenkreis Saar-West gehören auch viele Gemeinden im Landkreis Saarlouis.

Die Kreissynode des evangelischen Kirchenkreises Saar-West hat am Wochenende bei ihrer Jahrestagung in Burbach eine Erklärung zur Aufnahme von Flüchtlingen verabschiedet. "Evangelische Christinnen und Christen demonstrieren nicht gegen Flüchtlinge , sondern sie stehen ihnen bei, helfen ihnen anzukommen, unterstützen und fördern ihre Integration und nehmen sie gegen Vorurteile und Hass in Schutz", sagte Superintendent Christian Weyer.

In der Erklärung des Kirchenkreises, zu dem auch große Teile des Landkreises Saarlouis gehören, heißt es: "Die Kreissynode des Kirchenkreises Saar-West fühlt sich der biblischen Botschaft verpflichtet, Fremde aufzunehmen und willkommen zu heißen. Der Einsatz für Flüchtlinge ist nicht nur das Gebot der Stunde, sondern auch logische Konsequenz des christlichen Glaubens."

Die Kreissynode dankt "den Kirchengemeinden, den Pfarrerinnen und Pfarrern in Schulen und Krankenhäusern und dem Diakonischen Werk an der Saar für den bisherigen Einsatz für Flüchtlinge ". Auch der Landesregierung gebühre Dank "für die Bemühungen um eine menschenwürdige Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen". Hier seien noch einige Herausforderungen zu bewältigen, heißt es.
Dank gilt den Ehrenamtlern

Die Synode dankt in dem Papier auch "den vielen Menschen im Saarland, die sich haupt- und ehrenamtlich für Flüchtlinge einsetzen. Sie haben oft schon die Grenzen ihrer Belastbarkeit erreicht." Darum forderte die Kreissynode die Landesregierung auf, weitere Stellen zur Betreuung von Flüchtlingen zu schaffen.
Gegen Hass und Gewalt

Die Kreissynode Saar-West, heißt es weiter, "stellt sich jeder Form von Hass und Gewalt gegen Flüchtlinge und Fremde entgegen und bittet die gesamte Bevölkerung des Saarlandes, an der Weiterentwicklung einer Willkommenskultur für Flüchtlinge auch weiterhin mitzuwirken."

Sie sieht die Menschen, "die sich auf den gefährlichen Weg zu uns begeben haben, als Schutzbedürftige auf der Flucht vor von menschen gemachter Bedrohung, für die auch die deutsche Politik Mitverantwortung trägt."
"Bedrohliche Situation"

Superintendent Weyer hatte die Tagung mit einer Gedenkminute an die Opfer der Anschläge in Paris und deren Angehörige eröffnet. In einem Grußwort bezeichnete Bildungsminister Ulrich Commerçon die Anschläge als eine entsetzliche und bedrohliche Situation. Die Attentate seien ein Anschlag auf Jahrzehnte von Friedensbemühungen in unserer Welt. Er dankte der Kirche, dass sie Flüchtlinge weiterhin willkommen heiße.

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