Nachgedieselt Die Tücken des Prüfstandes

Der Dieselskandal verändert unsere Weltsicht. Man lernt, Dinge ganz anders zu sehen als bisher. Klarer. Also: Da wurden Autos auf den Prüfstand gestellt. Ziel: Offenbar vorsätzlich zu täuschen, aber nicht wirklich zu prüfen.

Nachgedieselt: Die Tücken des Prüfstandes
Foto: SZ/Robby Lorenz

Was auf dem Prüfstand war, sollte etwas aussagen über die Wirklichkeit auf der Straße. In Wahrheit verschleierte der Prüfstand, was in Wirklichkeit war. Seit das bekannt ist, verstehe ich einen Satz neu, den wir in der Politik ständig hören: „Alles muss auf den Prüfstand.“ Besonders beliebt in Zeiten kommunalen Geldmangels. Also jetzt. Was kann das nach den Diesel-Offenbarungen anderes heißen als: Wenn etwas vom Prüfstand kommt, dann hat das Ergebnis nicht unbedingt mit einem zu tun, mit der Wirklichkeit. Und es bleibt ein leiser Verdacht, dass derjenige, der etwas auf den Prüfstand stellen will, vorher schon weiß, wie es ausgeht. Es also gar nicht offen ist. Was den Wunsch nach sich zieht: Mehr echte Offenheit in der Politik.

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