Die Schule als Lebensraum

Saarlouis. "Als Architekten planen wir ziemlich allein. Vielleicht kommen wir dabei mit den Lehrern ins Gespräch, aber nie mit den Schülern", lautet die Bestandsaufnahme von Alexander Schwehm. Was so viel bedeutet, dass in der Praxis diejenigen nicht vorkommen, für die man baut

Saarlouis. "Als Architekten planen wir ziemlich allein. Vielleicht kommen wir dabei mit den Lehrern ins Gespräch, aber nie mit den Schülern", lautet die Bestandsaufnahme von Alexander Schwehm. Was so viel bedeutet, dass in der Praxis diejenigen nicht vorkommen, für die man baut. Also: Wir müssen reden, sagte sich der Saarlouiser Architekt und Vorsitzender der Kammergruppe Saarlouis der Architektenkammer des Saarlandes. Auch dafür steht die seit 2003 alljährlich veranstaltete Ausstellungsreihe "Architektur im Grenzbereich". Sie schaut nicht nur über die Landesgrenzen, wenn es um zeitgenössische Architektur geht. Die Reihe, zu der die derzeit in der Kaserne VI stattfindende Ausstellung über Schulgebäude im Saarland gehört, wagt auch den Grenzübertritt zu anderen Disziplinen. Es geht bei der jetzigen Podiumsdiskussion um Wünsche und Bedürfnisse der einen, vorzugsweise der Schüler vor dem Hintergrund, dass "Schule ein anderer Raum geworden ist, der Gelegenheit zum Rückzug und zum Leben bieten muss", weiß Alexander Schwehm, aber auch, dass die für Um- und Neubau von Schulen gewährten Budgets knapp sind und die Vorgaben der öffentlichen Bauherrn den Architekten wenig Spielräume lassen. Welche Möglichkeiten dennoch bestehen, welche Bedürfnisse und Wünsche gerade Kinder an ihre Schule haben, zeigt im Rahmen der Ausstellung die Präsentation von Modellen, mit denen Schüler der Schlosspark-Schule Völklingen unter Anleitung der Saarlouiser Architektin Birgit Körner ihre Vorstellungen in Form brachten. Wie es die Erwachsenen sehen, soll eine Podiumsdiskussion klären. Hier treffen der Erziehungswissenschaftler Professor Dr. Christian Rittelmeyer, der Architekt Hans-Werner Schulz, der seinerzeit im Kultusministerium für das Investitionsprogramm "Zukunft, Bildung und Betreuung" für saarländische Schulen zuständig war, die Leiterin des Amtes für Schule, Kultur und Sport beim Landkreis Saarlouis, Margit Jungmann, mit dem Präsidenten der Architektenkammer des Saarlandes, Herbert Kiefer, zusammen. Dazu kommt das Publikum mit seinen Erfahrungen, wenn es um die Frage geht, wie Schule aussehen kann. redPodiumsdiskussion "Neue Schulen für neues Denken", Donnerstag, 1. Oktober, 19 Uhr, in der Kaserne VI in Saarlouis.

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