Fraulautern · Ob es wirklich so war, wie FDP-Landeschef Oliver Luksic sagt: Dass so viele Leute zum Neujahrsempfang der FDP ins Vereinshaus kamen, weil die Menschen wieder mehr "politisiert" seien? Tatsächlich waren stattliche 230 Gäste beim Empfang der FDP im Kreis Saarlouis da. Nicht wenige waren ausdrücklich hergekommen, um Wolfgang Kubicki zu hören, den stellvertretenden Bundesvorsitzenden der FDP und Fraktionschef in Schleswig-Holstein. Genauer: Sie wollten hören, ob er auch live so frech daherkommt wie in TV-Talkshows. Tut er. Urlaubsscheine für Fledermäuse, ein Lieblingsthema, oder Andrea Nahles , Bundesarbeitsministerin, noch mehr Lieblingsthema. Vor allem: weil Sozialdemokratin. Das müsse schon sein, wer Lohngleichheit für gleiche Arbeit fordere. Was schon der Blick auf den Fußballplatz lehre. Dieselbe Arbeit - aber auch dieselbe Leistung? Dasselbe Geld? Jemand hatte Kubicki gesteckt, dass auch der SPD-Kandidat für die Oberbürgermeisterwahlen in Saarlouis, Peter Demmer, unter den Gästen sei. Eine nette Geste, die Demmer bei Kubicki aber um die Ohren flog: Wenn sich Demmer, sagte das liberale Nordlicht, seine FDP-Kandidatin und Konkurrentin Kirsten Cortez anschaue, dann müsse er doch schon längst aufgegeben haben. Denn : "Wahrscheinlich würden Sie lieber dieses Gesicht als Gesicht der Stadt sehen - wenn Sie tief in ihr Herz schauen." Da lachte der Saal und hatte Kubicki schon verziehen, dass er seine Rede begonnen hatte mit: "Meine lieben sächsischen Freunde ". Und zweimal stutzte, bis er den Irrtum begriffen hatte.