Die Saarländer schätzen Steinmeier

Saarlouis · Eine SZ-Befragung zeigt: Frank-Walter Steinmeier findet als möglicher Bundespräsident einhellige Zustimmung der befragten Saarländer.

Mit der Wahl von Frank-Walter Steinmeier zum designierten Bundespräsidenten sind die Menschen im Kreis Saarlouis einverstanden. Bei einer Befragung der SZ bekam der Vorgänger Joachim Gauck für seine Amtsführung ebenfalls sehr viel Zustimmung.

"Eigentlich hätte ich gerne mal eine Frau gehabt, aber leider steht keine zur Wahl", sagt Gertrud Tascher. Es ist die einzige leise Kritik am absehbaren Ergebnis der Wahl am Sonntag. Aber auch die Püttlingerin attestiert Steinmeier eine große Erfahrung als Außenminister. "Der wird seine Meinung sagen, nicht anderen nach dem Munde reden", davon ist sie überzeugt. Steinmeiers Arbeit als Außenminister lobt auch Rainer Böhm aus Überherrn. Er findet ihn "sehr sympathisch" und erwartet auch, dass der SPD-Politiker die Bundesrepublik gut repräsentieren werde. Das sieht Paul Engel (Saarlouis) genauso, Steinmeier sei "ein ordentlicher Mensch mit gutem Charakter". Josef Eckel aus Saarlouis findet Steinmeier ebenfalls in Ordnung, traut ihm das Amt "absolut" zu.

Bettina Waggeling aus Ensdorf hofft, dass Steinmeier "auf dem Boden der Tatsachen bleibt". Sie erwartet von ihm, dass er auf die Politik einwirkt, damit "mehr für die Bürger im Sozialen" getan wird. Der neue Bundespräsident soll "in schwieriger Zeit eine Richtung vorgeben", sagt Ernst Müller aus Saarlouis. Vor allem beim "Spagat zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und der Flüchtlingsproblematik." Für Nicole Regin (Saarlouis) ist ebenfalls klar, dass Steinmeier es wird, "von den anderen hört man doch nichts". Erwartungen an den Bundespräsidenten hat sie kaum, der habe doch eher "eine Statistenrolle".

Joachim Gauck könnte zum Gradmesser für seinen Nachfolger werden. "Ich erwarte ähnlich viel von Steinmeier wie von dem Vorgänger", sagt jedenfalls Waltraud Gaspard (Roden). Rainer Böhm traut genau das Steinmeier zu: "Er wird seinem Vorgänger nicht nachstehen."

Der bisherige Bundespräsident findet bei allen Befragten sehr viel Zustimmung. "Eine sehr positive Bilanz, schade, dass er nicht schon früher Präsident wurde", meint Ernst Müller, der Gauck als einen "freien Geist" bezeichnet.

Die "sachliche und ruhige Art" von Gauck lobt Rainer Böhm. Gleichzeitig habe er seine "Standpunkte deutlich geäußert und die Belange der Bevölkerung vertreten". "Menschlichkeit und eine bescheidene Art" attestiert ihm Waltraud Gaspard. Derweil bezeichnet Gertrud Tascher Gauck als "sehr volksnah". Er hab seine Meinung gesagt.

"Nähe zu den Bürgern" (Bettina Waggeling), "hat die Sache gut gemacht" (Paul Engel), "gute Arbeit geleistet" (Josef Eckel), "war repräsentabel" (Nicole Regin), sind weitere Attribute, die dem scheidenden Bundespräsidenten von den Saarländern zugeschrieben werden.

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Saarländer bei der Bundesversammlung Die Bundesversammlung hat als einzige Aufgabe die Wahl des Bundespräsidenten. Sie besteht aus den Mitgliedern des Deutschen Bundestages und einer gleichen Zahl an Mitgliedern, die von den 16 Landesparlamenten gewählt werden. Das Saarland stellt 17 Mitglieder. Neun Bundestagsabgeordnete und acht vom Landtag gewählte Vertreter. Von der CDU: Annegret Kramp-Karrenbauer, Stephan Toscani, Klaus Meiser und Tobias Hans. Für die SPD: Heiko Maas, Anke Rehlinger und Rocksänger Peter Maffay. Für die Linke: Oskar Lafontaine. Die von der Linken nominierte Schauspielerin Alice Hoffmann scheint nach dem Auszählverfahren (nur acht statt neun Saar-Vertreter) nicht berücksichtigt worden zu sein.

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