Die mobile Kommandozentrale

Werbeln · Der 82. Kreisfeuerwehrtag findet vom 27. bis 29. Juni in Dillingen statt. Wer dabei nur an die reguläre Wehr denkt, übersieht die besonderen Einsatzgruppen. Seien es der ABC-Zug, Funkwagen oder Höhenrettung. Heute stellen wir den Einsatzleitwagen vor, Teil 2 unserer Serie.

 Im Einsatzleitwagen können drei Funker bereits während der Anfahrt arbeiten. Fotos: J. Bodwing

Im Einsatzleitwagen können drei Funker bereits während der Anfahrt arbeiten. Fotos: J. Bodwing

 Der Einsatzleitwagen beherbergt einen Funk- und Computerraum im hinteren Teil sowie einen Besprechungsraum.

Der Einsatzleitwagen beherbergt einen Funk- und Computerraum im hinteren Teil sowie einen Besprechungsraum.

Ein großer roter Wagen rollt auf den Werbelner Marktplatz. 9,35 Meter lang, 2,45 breit und 3,45 Meter hoch, mit einer bis zu acht Meter aus fahrbaren Antenne sowie 16 kleineren Antennen . Im Innern erklärt der Kreisfunkbeauftragte Friedrich Wagner die Funktion des Einsatzleitwagens der Feuerwehr im Kreis Saarlouis . "Florian Dill 1/12 ist die Kennung des Fahrzeuges. Das einzige dieser Art im Saarland", sagt Wagner.

Einzigartig im Saarland ist der mit allen Finessen ausgerüstete Einsatzleitwagen der Feuerwehr im Kreis Saarlouis . Damit können Führungskräfte bei Einsätzen zielgenau koordinieren und die Kontakte zwischen unterschiedlichen Einsatzkräften aufrecht halten.

Der rund 330 000 Euro teure Wagen steht bei der Feuerwehr Dillingen-Innenstadt und ist vollgestopft mit Technik. Er hält die Kommunikation zwischen Einsatzkräften, den Fahrzeugen und zuständigen Stellen aufrecht.

Der hintere Bereich ist Rechner- und Funkraum. Abgetrennt davon befindet sich hinter der Fahrerkabine ein ebenso großer Besprechungsraum. Dort gibt es unter anderen einen Beamer , ein Dutzend Digital-Handfunkgeräte, Fax, Kopierer und Scanner sowie Rechneranschlüsse. Dazu kommen Radio und Fernsehen, um die Benachrichtigung der Öffentlichkeit zu verfolgen. "Hier sind Karten auf PC gespeichert", erklärt Kreisbrandinspekteur Bernd Paul, während der Beamer einen Ortsausschnitt auf die Rückseite des Fahrerraums wirft. "Damit können wir die Lage schon im Vorfeld einschätzen." Einsatzkräfte ließen sich außerdem per GPS leiten, so Paul. "Und wir sehen auf der Karte auch wo die sind." Ergänzend lassen sich verschiedenfarbige Flächen darüber legen. Beispielsweise für unterschiedliche Einsatzgruppen, Suchgebiete, oder um Windrichtungen sichtbar zu machen.

Festplatten sind gespiegelt

Am PC lässt sich sogar die Schlauchlänge für die Wasserversorgung bestimmen. Es können auch Adressen eingegeben werden, die das System dann in den digitalen Karten anzeigt. Für alle Fälle sind noch gedruckte Karten an Bord, allein 14 für den Landkreis Saarlouis . Im Funkraum hinten stehen bis zu vier Plätze zur Verfügung. Drei davon sind über die gesamte Wagenbreite reichende Computerarbeitsplätze. An ihnen können mit Gurten gesicherte Funker während der Anfahrt ihre Arbeit aufnehmen. Zwecks Ausfallsicherheit sind die Festplatten gespiegelt, die Daten also doppelt vorhanden.

Stromaggregat liefert Energie

Vier verschiedene Telefonnummern hat das Fahrzeug, eine Faxnummer und für die Verbindungssicherheit drei verschiedene Provider. Dazu gibt es Digitalfunk, W-LAN und Analogfunk. Die Energieversorgung der Rechner im Funkraum sichert eine unabhängige Stromversorgung, USV. Ein Stromaggregat liefert weitere Energie, im Boden des Wagens sind Batterien für Funkgeräte eingebaut. Zusätzlich kann Strom von außen angeschlossen werden. Diese Finessen helfen, die Kenntnisse und Erfahrungen der Männer vor Ort zu ergänzen. Im Rahmen von Amtshilfe können auch Polizei und Hilfsorganisationen den Einsatzleitwagen nutzen.

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