Umfrage Die meisten feiern Silvester klassisch
Saarlouis · Bei gutem Essen und Trinken mit Freunden und Familie – Rückblick und gute Vorsätze stehen im Vordergrund.
Den Silvesterabend verbringen die meisten Menschen im Kreise von Freunden und Familie. Die klassische Silvesterfeier mit gutem Essen und Trinken wird vielfach bevorzugt, während traditionelle Bräuche wie das Bleigießen oder Böller nicht so hoch im Kurs stehen. Der Jahreswechsel wird zudem gern genutzt, Rückblick auf 2017 zu halten und gute Vorsätze für das neue Jahr zu fassen, wie eine SZ-Umfrage zu den Silvesterbräuchen zeigt.
„In der ruhigen Zeit zwischen den Jahren lasse ich alles nochmal Revue passieren“, bemerkt Stefanie Schramm. Die guten Vorsätze lasse sie aber lieber bleiben, „das gelingt mir doch nicht“. An Silvester trifft man sich im jährlichen Wechsel mit Freunden zum gemeinsamen Kochen. Also „richtig klassisch“, bei den Kindern sind Bleigießen und Backpulver-Bomben angesagt. Für Böller gebe sie dagegen kein Geld aus, betont die Frau aus Schmelz.
„Das ist rausgeschmissenes Geld“, sagt auch Gerhard Vrech. Der Bouser feiert im Kreis der Familie, die Geschwister seiner Frau kommen zum traditionellen Fondue-Essen. Bleigießen steht dabei „schon seit Jahren“ ebenfalls auf dem Programm zum Jahreswechsel. Fürs neue Jahr wünscht er sich vor allem, „dass Frieden auf der Welt herrscht“. Angelika Büchner aus Dillingen wünscht sich ebenfalls, „dass das Jahr friedlich bleibt“. An Silvester steht bei ihr „nichts Besonderes“ an, sie verbringt den Jahreswechsel „diesmal ganz ruhig“.
„Nicht mehr so viele Raketen“ gibt es auch bei Marc Paul, nur ein wenig Feuerwerk für den achtjährigen Sohn. Der Saarlouiser feiert gemeinsam mit seiner Frau Ivonne Paul-Neveux und den engsten Freunden zu Hause „bei richtig gutem Essen und Trinken“. Viele neue, gute Vorsätze zum Jahreswechsel wolle man fassen, meint Ehefrau Ivonne: „Ein Sommerurlaub ist mal wieder dran.“ Während die beiden zu Hause feiern, wollen Karin und Hermann Schreiner mit ihren Freunden ins Restaurant gehen. „Eher Bleigießen als Böllerschüsse“, bringen die beiden Illinger beim Bummel über den Saarlouiser Weihnachtsmarkt ihre Silvesterbräuche auf den Punkt. Gesundheitlich und generell solle nächstes Jahr wieder besser werden, lautet ihr Wunsch für 2018.
Alle Jahre wieder kommen auch Cornelia und Robert Ditsch aus Faulquemont in Lothringen auf den Weihnachtsmarkt in Saarlouis. Die beiden Franzosen sind dieses Jahr an Silvester allein zu Hause, passen auf ihren Enkel auf. Ihre Tochter feiert ein wenig mit Freunden, muss an Neujahr als Krankenschwester arbeiten. Gerade zum Jahreswechsel gebe es oft schwere Verletzungen, „daher bin ich gegen das Silvester-Feuerwerk“, sagt Robert Ditsch. Mit einem Glas Sekt wollen die beiden aber aufs neue Jahr anstoßen, wünschen sich „Gesundheit und alles Gute“ für ihre Tochter und das Enkelkind.
„Kein Interesse“ am Silvester-Feuerwerk hat auch Andreas Zangerle aus Tholey, der gerade seine Mittagspause in der Saarlouiser Altstadt verbringt. Gute Vorsätze brauche er ebenfalls nicht, „die sind das ganze Jahr über da“. An Silvester werde er „das alte Jahr abschließen und in ein neues Jahr voller Energie für Familie und Arbeit starten“. Bei der Feier mit der Familie zu Hause will er natürlich darauf anstoßen, „das Übliche eben“. Das wird Thomas Schmidt ebenfalls machen, allerdings mit Winzersekt bei Freunden in der Pfalz. Der Saarbrücker, der sich kurz vor Weihnachten ein wenig in Dillingen umschaut („Ich war schon lange nicht mehr hier“), ist diesmal von seinen Freunden zu „gutem Essen und Trinken“ eingeladen. Silvester-Feuerwerk überlässt er lieber anderen, auch über gute Vorsätze kann er nur müde lächeln: „Das ist schon ein richtiger Dauerbrenner. Am besten drei Kilo abnehmen und endlich mit dem Rauchen aufhören.“ Dafür hält Thomas Schmidt lieber „klassisch Rückschau“, was das alte Jahr gebracht hat. „Was kann ich daraus lernen, was besser machen und stimmen meine Ziele noch?“, fragt er sich zudem in der Vorschau auf 2018.