"Die Lebensleistung der Älteren verdient diesen Respekt"

Herr Neuendorf, wie laufen die Altenehrungen in Rehlingen-Siersburg ab?Friedhelm Neuendorf: Jeder, der in dem Jahr 65 Jahre alt wird, erhält eine Einladung, vom Bürgermeister und vom Ortsvorsteher unterzeichnet. In diesem Jahr ist das der komplette Jahrgang 1947

Herr Neuendorf, wie laufen die Altenehrungen in Rehlingen-Siersburg ab?Friedhelm Neuendorf: Jeder, der in dem Jahr 65 Jahre alt wird, erhält eine Einladung, vom Bürgermeister und vom Ortsvorsteher unterzeichnet. In diesem Jahr ist das der komplette Jahrgang 1947. Zur Veranstaltung gibt es musikalische, fröhliche und besinnliche Darbietungen, in der Regel von den örtlichen Vereinen, die ältesten Teilnehmer und mitunter auch die Geburtstagskinder erhalten kleinere Präsente. Bürgermeister und Ortsvorsteher begrüßen die Teilnehmer. Die Teilnahme ist kostenlos.

Wie lange gibt es die Altenehrungen schon?

Friedhelm Neuendorf: Die Ehrungen haben in ländlichen Gemeinden eine lange Tradition. So habe ich vor einigen Jahren von einem älteren Mitbürger erfahren, dass schon in den 50er Jahren unter dem Motto "Rehlingen ehrt seine ältesten Einwohner" Altenehrungen veranstaltet wurden. So wie in Rehlingen wird es auch in anderen Orten gewesen sein.

Wie viele Senioren kommen normalerweise zur Ehrung?

Friedhelm Neuendorf: Eingeladen werden je nach Ortsteil zwischen 60 und 1000 Personen. Tatsächlich der Einladung folgen zwischen 40 und 50 Prozent. In den kleineren Orten können es dann doch schon mal mehr als die Hälfte sein. Bei der Seniorenfahrt, die die Gemeinde als Ergänzung alle zwei Jahre unternimmt, sind meist zwischen 400 und 600 ältere Menschen dabei. Als Sternfahrt treffen sie sich an einem Ziel. Begonnen hatte es mit einer Rundfahrt durch die Gemeinde, inzwischen waren die Teilnehmer in vielen anderen Orten. Das komplette Staatstheater in Saarbrücken wurde schon angemietet oder Schifffahrten auf dem Rhein unternommen. Dieses Mal geht die Fahrt bei der 19. Seniorenfahrt an die römische Weinstraße.

Wie kommt die Ehrung an?

FriedhelmNeuendorf: Die Ehrungen werden von den Menschen dankbar angenommen. Sie können Bekannte und Freunde treffen, sich in lockerer Runde unterhalten und werden auch mal von den Mitgliedern des Ortsrates bedient.

Die Menschen werden älter, wirken aber viel jünger als ihre Elterngeneration. Ist die Altenehrung da nicht überkommen?

FriedhelmNeuendorf: Sie wäre unzeitgemäß oder altmodisch, wenn sie lieblos geplant und durchgeführt würde. Aber ich sehe, wie liebevoll und umsichtig die Veranstaltung organisiert wird. Es klingt althergebracht, ist aber aktueller denn je: Ort und Gemeinde bedanken sich bei den Älteren, ihre Lebensleistung verdient diesen Respekt. Die Altenehrung sollte man als Tradition erhalten.

Die nächsten Altenehrungen finden in Rehlingen, Eimersdorf und Hemmersdorf am 2. Dezember und in Gerlfangen am 9. Dezember statt.

Foto: Neuendorf

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