Die Kastanie ist wohl fällig

Schwarzenholz. Im Streit um die geplante Fällung der großen Kastanie in Schwarzenholz (die SZ berichtete) haben sich weitere Beteiligte zu Wort gemeldet

 Das Streitobjekt in Schwarzenholz: Die mächtige Kastanie vor der Schulze-Kathrin-Halle. Foto: Rolf Ruppenthal

Das Streitobjekt in Schwarzenholz: Die mächtige Kastanie vor der Schulze-Kathrin-Halle. Foto: Rolf Ruppenthal

Schwarzenholz. Im Streit um die geplante Fällung der großen Kastanie in Schwarzenholz (die SZ berichtete) haben sich weitere Beteiligte zu Wort gemeldet. Nachdem der Grüne Thomas Müller einen Vorschlag der CDU als Kompromisslösung der Grünen benannte, sind die anderen Parteien verärgert: Armin Weisgerber, Fraktionsvorsitzender der CDU im Gemeinderat, stellt fest, dass sich "Thomas Müller zum Teil mit fremden Federn geschmückt hat". Aus den Plänen zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses, die der Rat im Juni 2010 einstimmig beschlossen hat, sei nicht zu erkennen gewesen, dass der Baum gefährdet sei, erklärt Weisgerber. Als sich dies herausstellte, sei im Ortsrat darüber gesprochen worden. Und in einem Schreiben an den Bürgermeister sowie die Fraktionsvorsitzenden und die Feuerwehr regte dann kürzlich die CDU an, über den Tausch der Funktionen der beiden geplanten Feuerwehrhäuser in Saarwellingen und Schwarzenholz nachzudenken. "Es geht uns auch darum, dass nicht die Feuerwehr der Prügelknabe ist, denn die ist nicht verantwortlich für die Gestaltung", erklärt Weisgerber. Zwischenzeitlich zeichne sich aber ab, dass die Idee wohl nicht realisierbar sei. "Es wird aber noch geprüft", fügt er hinzu. Ansonsten bleibt die CDU bei dem Beschluss: "Leider sehe ich dann keine Alternative mehr".Auch die SPD stehe nach wie vor zu dem Beschluss, teilt der Fraktionsvorsitzende Stefan Weirich mit. Es gebe wohl keine Alternative zur Fällung. "Aber wir waren bisher nicht untätig." Weirich verweist außerdem darauf, dass das Thema zwei Mal im Gemeinderat besprochen wurde: "Einmal im Bauausschuss, dort fehlte das grüne Mitglied. Und einmal in der Gemeinderatssitzung, in der beide Grüne fehlten."

Einig sind sich alle, dass die anonymen Aktionen der Bürger nicht zur Lösung des Konfliktes beitragen. Auch der Ortsvorsteher Josef Werth kritisiert: "Das führt auch zu Verdächtigungen im Ort, es werden schon Leute in Misskredit gebracht, die nichts mit der Aktion zu tun haben", bemängelt er. "Auch die Feuerwehr hat es nicht verdient, so angegriffen zu werden!" Werth schätzt, dass die Stimmung im Ort zur Fällung der Kastanie etwa "50:50" sei.

"Ich habe meinen Unmut gegenüber der Gemeinde mit einem Brief vom 5. Oktober mit Namen kundgetan, es ist also nicht so, dass es nur anonyme Aktionen gibt", schreibt der Schwarzenholzer Bernd Schäfer an die SZ. "Darauf ging die Gemeinde bis heute nicht mit einem Antwortschreiben ein!" Er widerspricht auch der Aussage des Bürgermeisters, dass bisher niemand in einer Sitzung das Thema auf den Tisch gebracht habe. Das stützt der Ortsvorsteher: Die offizielle Anfrage nach dem Erhalt des Baumes ist im Ortsrat bereits am 24. August gestellt worden; bisher ist sie unbeantwortet.

Auf einen Blick

Der Ortsrat Schwarzenholz tagt am Mittwoch, 26. Oktober, um 18 Uhr im Feuerwehrgerätehaus Schwarzenholz. In dieser öffentlichen Sitzung wird unter anderem auch die Fällung der Kastanie wieder thematisiert.

 Das Streitobjekt in Schwarzenholz: Die mächtige Kastanie vor der Schulze-Kathrin-Halle. Foto: Rolf Ruppenthal

Das Streitobjekt in Schwarzenholz: Die mächtige Kastanie vor der Schulze-Kathrin-Halle. Foto: Rolf Ruppenthal

Siegbert Molitor, Leiter des Bauamtes der Gemeinde Saarwellingen, wird vor Ort noch einmal den Stand der Dinge referieren. Zu dieser Sitzung sind auch ausdrücklich alle Bürger eingeladen, betont der Ortsvorsteher Josef Werth. nic

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