Die jungen Rapper vom Römerberg

Roden · Spaß an der Musik haben die 20 Schüler der Rap-AG der Römerberg-Schule ohnehin. Nun durften sie sogar einen eigenen Titel aufnehmen, und damit hatte zu Beginn des Schuljahres niemand rechnen können.

 Die Schülerinnen und Schüler der Rap-AG mit Lehrer Jens Herrmann (rechts) und Produzent Sascha Becker hatten viel Spaß bei den Aufnahmen in der Römerbergschule in Roden. Foto: Carolin Merkel

Die Schülerinnen und Schüler der Rap-AG mit Lehrer Jens Herrmann (rechts) und Produzent Sascha Becker hatten viel Spaß bei den Aufnahmen in der Römerbergschule in Roden. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Mucksmäuschenstill ist es in der fünften Stunde im Raum unter dem Dach der Römerbergschule in Roden . Die zehn Jahre alte Clarissa atmet noch einmal tief ein und aus, dann rappt sie wie ein Profi ins Mikrofon von Sascha Becker. Von Lehrer und AG-Leiter Jens Hermann gibt es nach den vier gelungenen Zeilen ein "High Five".

Gerade mal einen Versuch braucht die Grundschülerin, dann ist ihre Strophe des Römerberg-Rap im Kasten. "Das hätte ich nicht gedacht, sind die gut", lauten die anerkennenden Worte von Sascha Becker. Er ist mit seinem Profi-Equipment aus Fraulautern angereist, hatte bisher noch keine Erfahrungen mit rappenden Kindern gemacht. "Es ist echt unglaublich, wie gut die sind. Und ganz besonders gut gefällt mir, dass alle ein Strahlen in den Augen haben, wenn sie ans Mikrofon dürfen", sagt er.

So strahlt auch Clarissa mit den 20 Jungen und Mädchen, die sich zur Rap-AG angemeldet hatten, um die Wette. Schließlich konnte sie nicht ahnen, dass kurz vor den Sommerferien sogar professionelle Aufnahmen auf sie und ihre AG-Kollegen warten würden.

"Ich habe das auch nicht geplant, als wir angefangen haben. Aber schon der Auftritt an der Weihnachtsfeier war so gut, da hat sich das einfach enorm weiter entwickelt", erzählt Jens Hartmann, Lehrer an der Grundschule am Römerberg in Roden . Er, und das macht seine Qualifikation, die Schüler für diese Art der Musik zu begeistern, vielleicht noch viel mehr aus, ist selbst schon seit seiner Jugend begeisterter Anhänger der Rap Musik. "Rap ist nichts Schmutziges, Rap kann so viel. Wir haben einen Text geschrieben, der über unseren Ort und unsere Schule erzählt", erklärt er.

Bei den Aufnahmen spornt er seine Schützlinge zu Höchstleistungen am Mikrofon an. "Das gesamte Schuljahr waren alle begeistert dabei, haben keine Stunde ausgelassen und sogar in den Pausen zusammen geübt", erzählt Herrmann. Die Vorteile des Rap liegen für ihn auf der Hand: "In dieser Musikform können sich die Kinder auf ihre Weise ausdrücken, können ihren Charakter nach außen tragen und stärken so ihr Selbstbewusstsein", sagt er.

Fiete, der Jüngste im Team der Solisten, zeigt das auf eindrucksvolle Weise. Obwohl er erst im zweiten Schuljahr ist, hat er eine der schwierigsten Textpassagen, die er aber nach wenigen Versuchen mit Bravour meistert. Und auch die übrigen Kinder zeigen in ihren Passagen ganz ohne Nervosität, was sie gelernt haben.

Als letzte ist Anna Maria an der Reihe. Während alle anderen allein vor das Mikro traten, hat sie die gesamte AG als Zuschauer. Aber das kann das Mädchen nicht nervös machen, sie singt den Schluss des Songs, der Potenzial zur Schulhymne hat: "Fühl dich frei bei uns, am Römerberg wirst du geschätzt."

Zu hören ist der Titel bald auf der Internetseite der Schule.

roemerbergschule-roden.de

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