Die Corona-Zahlen vom Freitag im Landkreis Saarlouis Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis fällt weiter

Kreis Saarlouis · Die Corona-Zahlen im Kreis gehen erneut nach unten. Nur: Welche davon zählen nun wirklich?

 Symbolbild.

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Foto: dpa/Niaid

Dass zu den täglichen Inzidenzzahlen stets zwei verschiedene Werte im Raum stehen, sorgt schon seit längerem für Verwirrung. Und die Werte der Landkreise und des Robert-Koch-Instituts (RKI) stimmen so gut wie nie überein. Diese Diskrepanz erklärt sich laut Mitteilung des Landkreises Saarlouis wie folgt: Werde dem Gesundheitsamt ein Fall digital gemeldet, bekomme dieser einen Zeitstempel bei der Erstellung. Dieser Fall werde noch am selben Tag sowohl beim Gesundheitsministerium als auch beim RKI gemeldet. „Da die Labore aber quasi rund um die Uhr arbeiten, bekommt das Gesundheitsamt auch Meldungen mit Zeitstempel nach Dienstschluss Vortag und Dienstbeginn Folgetag“, erläutert eine Kreis-Sprecherin. Aufgrund des Zeitstempels würden diese Meldungen beim RKI für den Vortag gezählt, im Gesundheitsamt aber am Folgetag abgearbeitet und dann auch erst gemeldet. Des Weiteren gebe es immer wieder nachträgliche Korrekturen, etwa weil sich herausstelle, dass ein Bürger in einem anderen Landkreis wohne.

Zusätzliche Unsicherheit ist entstanden, weil das RKI seit Ende April zwei Tabellen für Inzidenzen herausgibt (www.rki.de/inzidenzen): Dort stehen nun eingefrorene und später nachkorrigierte Werte, auch für frühere Tage. Das führt zu Situationen wie am vergangenen Wochenende: Der Kreis Saarlouis ist laut den eingefrorenen Werten knapp an der 150er-Schwelle vorbeigeschrammt, ab der strengere Maßnahmen wirksam geworden wären. Die korrigierten Inzidenzen hätten diese Schwelle überschritten. Dennoch mussten weitere Maßnahmen der Bundesnotbremse nicht ergriffen werden – eine Entscheidung, die das Gesundheitsministerium anweisen müsste, erklärt der Landkreis. Der Grund: Die eingefrorenen Werte seien für das In- und Außerkrafttreten der bundeseinheitlichen Maßnahmen nach Paragraf 28b des Infektionsschutzgesetzes – der sogenannten Bundesnotbremse – maßgeblich, erläutert die RKI-Sprecherin. Und weiter: „Die Zugrundelegung der eingefrorenen Werte stellt sicher, dass die Werte keinen Schwankungen unterliegen und sich die von den Maßnahmen Betroffenen auf das In- bzw. Außerkrafttreten dieser mit einem zeitlichen Vorlauf einstellen können.“ Das bestätigte auch das saarländische Gesundheitsministerium auf Anfrage.

Am Freitag meldete der Landkreis Saarlouis 37 Neu-Infektionen und 492 aktuelle positive Fälle im Kreis, als genesen gelten 45 weitere Menschen. Sterbefälle gab es am Freitag keine. Die 7-Tage-Inzidenz ist auf 110,77 gefallen (Vortag: 128,29).

Corona-Fälle gab es nach Mitteilung des Landkreises auch wieder in einigen Einrichtungen im Kreis. In der Kita St. Maxim in Dillingen wurde eine Person positiv getestet, für 42 weitere Personen wurde Quarantäne ausgesprochen. An der·Theeltalschule in Lebach gab es ebenfalls einen Fall, fünf weitere Menschen mussten in Quarantäne. Am·Max-Planck-Gymnasium Saarlouis fiel ein Test positiv aus, ebenso am·Robert-Schuman-Gymnasium Saarlouis und an der Bisttalschule in Wadgassen – an diesen drei Schulen mussten keine weiteren Personen in Quarantäne. Schließlich gab es noch eine positiv getestete Person an der·Johann-Hinrich-Wichern-Schule, dort laufe die Ermittlung der Kontaktpersonen noch.

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