Diakonie Saar Neue Koordinierungsstelle für Alltagshilfen in Saarlouis

Saarlouis · Glühbirnenwechsel, das Bedienen technischer Geräte, Einkaufen ohne Auto – besonders für ältere, gesundheitlich beeinträchtigte Menschen und allein lebende Hilfsbedürftige ist das oft eine Herausforderung, besonders wenn Angehörige, die unterstützen könnten, fehlen.

 Wenn möglich, wollen die Projekt-Akteure auch beispielsweise ein Repair-Café anbieten (Symbolfoto).

Wenn möglich, wollen die Projekt-Akteure auch beispielsweise ein Repair-Café anbieten (Symbolfoto).

Foto: picture alliance / dpa/Fredrik von Erichsen

Dank einer Förderung durch die Deutsche Fernsehlotterie hat die Diakonie Saar in Saarlouis seit November die Koordinierungsstelle „Sozialräumliche Unterstützungsangebote für ältere und bedürftige Menschen in der Stadt Saarlouis“ eingerichtet, angesiedelt im Sozialkaufhaus „‘s kaufhaus“.

„Wir möchten ‚Kümmerer vor Ort’ sein, Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um Hilfebedarfe des Alltags“, beschreibt Heike Göbel, Koordinatorin bei der Diakonie Saar, den Ansatz des für drei Jahre laufenden Projektes. „Wir organisieren für Ältere oder Benachteiligte Begleitung zu Geschäften oder Behörden, vermitteln Hilfsangebote, geben Hilfestellungen bei kleineren handwerklichen Tätigkeiten oder bei Problemen mit technischen Geräten.“

Mit den Hilfsangeboten möchte das Projekt die Menschen aktivieren und unterstützen, sich um ihre Bedarfe zu kümmern und auch vorhandenes Selbsthilfepotential wecken. Ausgeschlossen sind dabei Arbeiten, die normalerweise Firmen durchführen oder für die andere Einrichtungen zuständig sind (z.B. Pflegedienste oder haushaltsnahe Dienstleistungen).

„Aktuell waren aufgrund der Pandemie-Bestimmungen leider noch keine Hausbesuche möglich“, erklärt Göbel. „Wir bieten aber eine offene Beratung im Kaufhaus an und unterstützen beispielsweise aktuell die Tafel mit einem Lieferdienst für ältere und erkrankte und in der Mobilität eingeschränkte, städtische Bewohner. Und wir koordinieren verschiedene materielle Hilfen für wohnungslose Menschen.“ Ein weiteres Projektziel von Heike Göbel ist es, Ehrenamtliche und Freiwillige in die Alltagshilfen zu integrieren. „Außerdem wollen wir uns an kleineren Aktionen beteiligen.“ Auch wollen die Projekt-Akteure, wenn denn möglich, Veranstaltungen (zum Beispiel ein Repair-Café, Schulklassenkontakte) durchführen. „So möchten wir das gemeinschaftliche Tun der Bewohnerinnen und Bewohner fördern und neue Netzwerke in Zusammenarbeit mit der Stadt Saarlouis aufbauen“, erklärt die Diakonie-Mitarbeiterin. Das stärke das Gemeinwesen, das menschliche Zusammenleben abseits eines fehlenden Familienverbandes.

Das Projekt „Sozialräumliche Unterstützungsangebote Saarlouis“ konnte durch den Losverkauf der Deutschen Fernsehlotterie für die Laufzeit von drei Jahren gefördert werden. Die Deutsche Fernsehlotterie ist die traditionsreichste Soziallotterie Deutschlands. Von 1956 bis heute erzielte sie einen karitativen Zweckertrag von über zwei Milliarden Euro und konnte so durch ihre Stiftung, das Deutsche Hilfswerk, rund 9300 Projekte fördern. Kindern, Jugendlichen, Familien, Senioren, Menschen mit Behinderung oder schwerer Erkrankungen wird so ein besseres Leben ermöglicht.

Saarlouiserinnen und Saarlouiser, die Hilfe im Alltag benötigen oder auch die, die ihre Hilfe anbieten möchten, können sich bei der Diakonie Saar, genauer bei Koordinatorin Heike Göbel, melden, per E-Mail an heike-goebel@dwsaar.de oder unter der Telefonnummer (01 72) 4 58 87 46.

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