Deutscher Meister aus Zufall

Saarlouis. Deutscher Meister, Europameister, Weltmeister. Mehr geht eigentlich nicht. Doch! Am Freitagabend wurde Marc Lahutta (25) in der Kulturhalle in Roden zum Sportler des Jahres 2009 gekürt. Zur alljährlichen Ehrung verdienter Sportler hatten die Stadt Saarlouis und der Stadtverband für Sport geladen

 Marc Lahutta (vorne) und Partner Richard Betzold. Foto: SZ

Marc Lahutta (vorne) und Partner Richard Betzold. Foto: SZ

Saarlouis. Deutscher Meister, Europameister, Weltmeister. Mehr geht eigentlich nicht. Doch! Am Freitagabend wurde Marc Lahutta (25) in der Kulturhalle in Roden zum Sportler des Jahres 2009 gekürt. Zur alljährlichen Ehrung verdienter Sportler hatten die Stadt Saarlouis und der Stadtverband für Sport geladen. Direkt zu Beginn der Veranstaltung begeisterten Lahutta und sein Tanzpartner Richard Betzold noch gemeinsam im Rahmenprogramm mit ihrer Tanzformation "Nu Flow" das zahlreiche Publikum mit einem atemberaubenden Hip-Hop-Tanz. Entsprechend atemlos nahm er dann wenig später seine Urkunde "Sportler des Jahres" entgegen. Lahutta kam erst auf einem kleinen Umweg zum Tanzsport: "Früher als Kind gab es für mich nur Turnen. Als ich sechs war, habe ich damit angefangen und alle Disziplinen geturnt." Entdeckt wurde sein Talent beim Sport in der Grundschule, weswegen der TV Dillingen sich seiner annahm. Seit 1998 tanzt er nun. Für den Hip Hop als Tanzstil hat er sich entschieden - "weil er einfach sehr facettenreich ist. Man lernt jeden Tag etwas Neues. Ich tanze auch Breakdance, was ja eng mit dem Hip Hop verknüpft ist."Lahutta startete bei Null. "Vorher konnte ich das nicht wirklich", erinnert er sich und lacht. "Inspiriert wurde ich von DJ Bobo. Auf dessen Tour 2008 hatte ich dann sogar Auftritte, ebenso bei den Magic Artists." Seit 2005 tanzt Lahutta professionell, letztes Jahr kam sein großer Durchbruch: Deutscher Meister wurde er in Burghausen, Europameister in Klagenfurt. Dabei war der DM-Titel fast schon Zufall: "Wir gingen dort mit unserer Formation an den Start. Da aber noch Plätze im Einzel frei waren, habe ich mich spontan angemeldet. Geplant war das nicht." Weniger spontan ging es dann bei der WM in Orlando/Florida zu: "Es waren viele gute Tänzer aus aller Welt da, besonders aus den USA. Da wurde man als Europäer eher belächelt." Am Ende siegt er aber auch hier. Beruflich ist Lahutta, der nach wie vor zu Hause wohnt, auch ganz seiner Sportart verbunden. Als Tanzpädagoge und Choreograph ist es ihm gelungen, sein Hobby zum Beruf zu machen. Ein Studium der Grundschulpädagogik in Landau hatte er zwar begonnen, "das hat aus zeitlichen Gründen aber vorne und hinten nicht funktioniert", erzählt er. Zeit scheint generell ein großer Faktor in seinem Leben zu sein: "Für andere Hobbys bleibt leider keine Zeit, erzählt er. "Auch eine Freundin müsste sich der Zeit wohl unterordnen", fügt er lachend hinzu. Aber welche Ziele hat er noch, wenn er schon so viel erreicht hat? "Ich möchte unterrichten und auch mal eine Tanzschule haben, in der ich der Chef bin und die Leute einstellen kann."Zur Mannschaft des Jahres wurden die Saarlouis Royals (Basketball) gewählt, zur Sportlerin des Jahres Romy Bär (Basketball). Als Talente des Jahres wurden Petrissa Solja (Tischtennis) und Daniel Fontaine (Handball) mit einem Sonderpreis geehrt. Insgesamt 344 Kandidaten wurden von 75 Vereinen ins Rennen geschickt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort