Der Trend geht zur Urnenwand

Kreis Saarlouis · Was soll nach dem Tode mit der sterblichen Hülle geschehen? Die Antwort auf diese Frage war früher in unseren Breiten fast ausnahmslos „Erdbestattung“. Das hat sich stark verändert. Die Zahl der Urnenbestattungen nimmt zu. In einer SZ-Serie zeigen wir, wie sich das in den Städten und Gemeinden des Landkreises verhält. Heute: Rehlingen-Siersburg und Dillingen.

 83 000 Euro wurden für die neuen Urnenwände auf dem Friedhof St. Johann investiert. Foto: A. Künkeler

83 000 Euro wurden für die neuen Urnenwände auf dem Friedhof St. Johann investiert. Foto: A. Künkeler

Foto: A. Künkeler

Die Gemeinde Rehlingen-Siersburg hat auf den starken Anstieg der Urnenbeisetzungen auf inzwischen rund 75 Prozent vor allem mit dem Bau von Urnenwänden reagiert, wie Gerhard Kerber erklärt. Der zuständige Fachbereichsleiter verweist zudem auf geringere Einnahmen durch die gestiegene Zahl der Urnenbestattungen. Die frei gewordenen Grabflächen seien zu Rasenflächen umgestaltet worden.

Dillingen hat auf die stark gestiegene Nachfrage nach Urnenbestattungen vor allem mit Wänden reagiert. Allein dieses Jahr wurden auf dem Friedhof St. Johann zwei weitere Urnenwände mit jeweils 40 Kammern errichtet mit einem Investitionsaufwand von 83 000 Euro, wie Heike Theobald mitteilt.

Nach Angaben der Dillinger Pressesprecherin wurden auch in Pachten und Diefflen je 40 neue Urnenkammern bei einer Investitionssumme von 93 000 Euro angelegt. Zudem sei auf dem Waldfriedhof erstmals eine Urnen-Wandanlage mit 24 Kammern errichtet worden, die Investition belaufe sich auf 40 000 Euro. Angesichts der Investitions- und Unterhaltungskosten mussten die Friedhofsgebühren Anfang 2015 angepasst werden. Zumindest bis Ende 2016 sei mit den jetzt getätigten Investitionen jedoch der voraussehbare Bedarf gedeckt, sagt Heike Theobald. Um auf künftige Entwicklungen reagieren zu können, gibt es seit etwa einem Jahr in Dillingen den Arbeitskreis Friedhöfe , der sich aus Mitgliedern des Stadtrats und der Stadtverwaltung zusammensetzt. Er berät über Gestaltungsformen und neue Bestattungsformen und legt bei Begehungen auf den Friedhöfen fest, wie künftig mit frei werdenden Flächen umzugehen ist. Aktuell wird in Dillingen über Gestaltungsformen diskutiert, darüber wie Grünflächen als Begegnungsorte geschaffen werden können und über Bestattungsformen wie Baum-Bestattungen oder Urnenrasengräber. < wird fortgesetzt

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