Erholung von Corona Raus aus der Krise, rein in den Wald

Saarlouis · Saarlouiser Förster Natale: Den Wald auf sich wirken zu lassen tut gut – bitte auf den Wegen bleiben.

 18.03.2020, Baden-Württemberg, Schwäbisch Gmünd: Helles Frühlingslicht scheint durch zahlreiche Bäume in einem Wald. In ganz Deutschland beschert viel Sonnenschein wärmere Temperaturen. Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

18.03.2020, Baden-Württemberg, Schwäbisch Gmünd: Helles Frühlingslicht scheint durch zahlreiche Bäume in einem Wald. In ganz Deutschland beschert viel Sonnenschein wärmere Temperaturen. Foto: Jan-Philipp Strobel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Jan-Philipp Strobel

Eine sanfte Brise streicht über die unzähligen Blätter. Bäume bewegen sich gemächlich im geruhsamen Takt der Natur. Sonnenstrahlen brechen gleißend hell durchs Blätterwerk. Es riecht nach Erde, taufrischem Moos.

Klingt nach einer anderen Welt und wartet doch in nächster Nähe. „Der Wald benötigt nicht viel, um Wald zu sein. Umso mehr können wir alle in ihm finden“, sagt Förster Mario Natale. Er ist sozusagen der Herr des Waldes, seit über 20 Jahren verantwortlich für den rund 150 Hektar großen Saarlouiser Stadtwald. „Die Krise kann durchaus positive Auswirkungen haben“, sagt Natale nachdenklich und erklärt: „Unsere moderne Gesellschaft hat sich weit von der Ursprünglichkeit der Natur entfernt.“

Entstanden sind Parallelwelten. Einerseits urbane Ballungsräume mit tausenden eng Zusammenlebenden. Andererseits der überwiegend natürliche Raum der Wälder. „Der Wald ist weitläufig. Er bietet Platz für Wanderungen, Spaziergänge und Entdeckungstouren“, meint Natale und weist darauf hin, dass auch im Wald Regeln einzuhalten sind: „Hunde müssen abseits der Wege angeleint werden. Und bitte nicht im Wald rauchen und die Kippe dann unachtsam wegwerfen. Und Radfahren ist nur auf den befestigten Wegen erlaubt.“ Vor allem sollen sich Waldbesucher an die gekennzeichneten Wege halten. Zum Schutz der bald brütenden Vögel, aber auch zur eigenen Sicherheit.

„Für diejenigen, die den Wald jetzt für sich entdecken möchten, gibt es den beschilderten Fünf-Kilometer-Parcours. Auch dafür, dass sich niemand verläuft“, erklärt Natale. Insgesamt können rund 25 bis 30 Kilometer an Naturwegen erkundet werden.

Dass zu viele Menschen in den Saarlouiser Stadtwald strömen könnten, fürchtet der Förster nicht: „Der Stadtwald ist bereits Naherholungsgebiet und kein Nutz-Wald.“ Das bedeutet laut Natale, dass nur moderat in das natürliche Ökosystem Stadtwald eingegriffen wird.

„Dafür braucht es viel Fingerspitzengefühl“, sagt Förster Natale. Bäume werden etwa auf Fäule kontrolliert. Fällungen gibt es nur, wenn unbedingt notwendig. So können sich die vielen internationalen Baumarten – darunter die amerikanische Roteiche und die spätblühende Traubenkirsche – im Saarlouiser Stadtwald voll entfalten.

„Besucher können im Wald die saubere Luft, die Ruhe, die positive Wirkung des Grün aufs eigene Gemüt und die Weite der Natur erfahren. Schlicht den Wald auf sich wirken lassen“, verdeutlicht Mario Natale.

 ARCHIV - 28.10.2014, Mecklenburg-Vorpommern, Ludwigslust: Rot gefärbte Laubblätter liegen  im Schlosspark von Ludwigslust. Landwirtschaftsminister   Backhaus stellt am 21.03.2019 den aktuellen Waldzustandsbericht vor. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

ARCHIV - 28.10.2014, Mecklenburg-Vorpommern, Ludwigslust: Rot gefärbte Laubblätter liegen im Schlosspark von Ludwigslust. Landwirtschaftsminister Backhaus stellt am 21.03.2019 den aktuellen Waldzustandsbericht vor. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Jens Büttner
 Da atmet man schon beim Betrachten des Fotos durch: Wald vor unseren Haustüren.

Da atmet man schon beim Betrachten des Fotos durch: Wald vor unseren Haustüren.

Foto: dpa/Uwe Zucchi
 ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Simone Andrea Mayer vom 11. Juni 2018: Auch ein nachhaltiger Wald besteht aus Bäumen. Dennoch lässt sich an vielen Details seine durchdachte Struktur ausmachen, etwa dass der Baumbestand den klimatischen Standortverhältnissen entspricht. (Archivbild vom 20.12.2015/Nur zur redaktionellen Verwendung durch Themendienst-Bezieher.) Foto: Nicolas Armer/dpa/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Simone Andrea Mayer vom 11. Juni 2018: Auch ein nachhaltiger Wald besteht aus Bäumen. Dennoch lässt sich an vielen Details seine durchdachte Struktur ausmachen, etwa dass der Baumbestand den klimatischen Standortverhältnissen entspricht. (Archivbild vom 20.12.2015/Nur zur redaktionellen Verwendung durch Themendienst-Bezieher.) Foto: Nicolas Armer/dpa/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

Foto: dpa-tmn/Nicolas Armer
 Blick in den Meulenwald bei Trier (undatiertes Handout). Der Meulenwald ist in Deutschland zum ´Waldgebiet des Jahres 2012ª gek¸rt worden. Die Forstleute in dem rund 9000 Hektar groaen Wald sorgten ´in vorbildlicher Weise daf¸r, dass der Wald alle Anforderungen der Gesellschaft und der Natur nachhaltig erf¸lltª, teilte der Bund Deutscher Forstleute (BDF) am Mittwoch (30.11.2011) in Berlin mit. Foto: Malburg/Bund Deutscher Forstleute dpa/lrs (zu lrs) (Achtung Redaktionen: Nur zur redaktionellen Verwendung bei vollstandiger Nennung der Quelle "Foto: Malburg/Bund Deutscher Forstleute")  +++(c) dpa - Bildfunk+++

Blick in den Meulenwald bei Trier (undatiertes Handout). Der Meulenwald ist in Deutschland zum ´Waldgebiet des Jahres 2012ª gek¸rt worden. Die Forstleute in dem rund 9000 Hektar groaen Wald sorgten ´in vorbildlicher Weise daf¸r, dass der Wald alle Anforderungen der Gesellschaft und der Natur nachhaltig erf¸lltª, teilte der Bund Deutscher Forstleute (BDF) am Mittwoch (30.11.2011) in Berlin mit. Foto: Malburg/Bund Deutscher Forstleute dpa/lrs (zu lrs) (Achtung Redaktionen: Nur zur redaktionellen Verwendung bei vollstandiger Nennung der Quelle "Foto: Malburg/Bund Deutscher Forstleute") +++(c) dpa - Bildfunk+++

Foto: picture alliance / dpa/Malburg/bund Deutscher Forstleut

In Zeiten von Corona muss aber auch in der grünen Weite der Wälder der Sicherheitsabstand zu anderen Personen eingehalten werden. Nur dann können sie ein Ort verantwortungsvoller Zuflucht sein. „Dass der Wald vor der Corona-Krise Zuflucht bietet, ist nur eine weitere seiner positiven Eigenschaften. Der Wald ist Teil unserer Lebensgrundlage. Vielleicht wird er jetzt wieder mehr wertgeschätzt“, meint Förster Natale.

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