Der Quartiersmanager wird Wirklichkeit

Saarlouis · Der Stadtrat Saarlouis hat in seiner jüngsten Sitzung die Stellenausschreibung beschlossen.

(we) Die Stadt Saarlouis wird die Stelle eines so genannten Quartiersmanagers ausschreiben. Der Stadtrat gab dazu einstimmig grünes Licht. Es handelt sich um eine Funktion innerhalb des großen Zuschuss-Programms "Soziale Stadt". Die Einstellung eines Quartiersmanagers ist ebenso wie die Einrichtung eines Quartiersbüros zwingende Bedingung für die Teilnahme an dem Programm. Die Stelle wird zu zwei Dritteln aus dem Programm bezahlt, sie wird je zur Hälfte in Roden und Fraulautern untergebracht.

Denn Roden und Fraulautern ist die Teilnahme an Soziale Stadt gewidmet. Es ist eine auf 12 bis 15 Jahre angelegte Neuauflage dieses seit 1999 existierenden städtebaulichen Programms. Roden und Fraulautern sind die beiden größten, industriell geprägten und im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstörten Stadtteile. Sie hätten schon früher von städtebaulichen Großprogrammen ("Stadtumbau West") profitieren sollen, aber die Stadt zog die Umgestaltung des Ravelin V, den Festungsteil am Saaraltarm, vor.

Das bundesweite Programm "Soziale Stadt" hat laut Stadtverwaltung zum Ziel, "in den Gebieten mit besonderem Handlungsbedarf Entwicklungsprozesse zu initiieren, die stabilisierend sind und den negativen Entwicklungen entgegen wirken". Das Förderprogramm widmet sich langfristig Quartieren mit besonderen baulichen und sozialen Problemen. Es verschränkt bauliche und städtebauliche Investitionen mit sozialen und kulturellen Aktionen. Daran beteiligen die kommunalen Behörden sehr aktiv auch die Bewohner der Quartiere in Roden und Fraulautern.

Es geht bei Soziale Stadt also nicht um einzelne Projekte, die gefördert werden, sondern um ein ganzes Netz. Beschrieben werden muss dies im städtebaulichen Entwicklungskonzept (Isek). Der Quartiersmanager ist dabei über die Schnittstelle hinaus ausdrücklich als "Kümmerer" definiert. Er wird sich zum Beispiel um die Zusammenarbeit der Akteure und Bewohner in einer "Quartierskonferenz" bemühen. Die Stadt hat Roden und Fraulautern schon 2015 erfolgreich für das Programm Soziale Stadt angemeldet.

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