Der Kapitän geht von Bord

Saarlouis · Nach dem Abstieg der Saarlouis Royals aus der 2. Bundesliga Pro B ist nun klar, dass ein Saarlouiser Team in der neuen Regionalliga-Saison an den Start geht. Fraglich bleiben die konkrete Besetzung und der Name.

 Ricky Easterling war lange Jahre Kapitän, Führungsspieler, Top-Korbjäger und Publikumsliebling. Nun verlässt er den Verein. Foto: rup

Ricky Easterling war lange Jahre Kapitän, Führungsspieler, Top-Korbjäger und Publikumsliebling. Nun verlässt er den Verein. Foto: rup

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Lange war fraglich, wie es bei den Basketballern der Saarlouis Royals nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga Pro B weitergeht. Und ob überhaupt. Jetzt ist ein wichtiger Schritt gemacht, um auch in Zukunft höherklassigen Basketball zu garantieren. Der TV Saarlouis hat das Startrecht für die Regionalliga an die benachbarte SG DJK Roden/BBF Dillingen abgetreten.

"Der entscheidende Punkt ist, dass es beim TVS keinen männlichen Nachwuchs gibt. Ohne den wäre das Ganze auf Dauer aber nicht mehr durchführbar gewesen", sagt Hanno Mouget, der als Manager die Geschicke in den zwei Pro-B-Jahren geleitet hatte - und dies nun in der Regionalliga unter der Fahne der SG weiter tun wird. Dort ergibt sich eine Konstellation, die alle Beteiligten hoffnungsfroh in die Zukunft blicken lässt. Die SG ist in allen Altersstufen stark besetzt, das in Luxemburg antretende Perspektivteam spielt auf gehobenem Niveau, wodurch der Übergang in den überregionalen Aktivenbereich zumindest leichter fallen sollte.

"Unser 2010 begonnenes Jugendkonzept hat sich hervorragend bewährt", sagt Dieter Kirsch, der Abteilungsleiter der DJK Roden. "Wir haben neben unserem Oberligateam mit einem Durchschnittsalter von nur 20 Jahren auch eine Vielzahl talentierter und bestens ausgebildeter junger Spieler." Den Zeitpunkt sieht er dennoch nicht unproblematisch: "Die Möglichkeit, neben der Oberliga- noch eine Regionalligamannschaft zum Nulltarif zu bekommen, bietet eine Riesenchance, die allerdings einige Jahre zu früh kommt."

Die Nachwuchsspieler im Alter von 15 bis 18 Jahren bräuchten schlicht Zeit, um sich der Herausforderung in der vierthöchsten deutschen Liga zu stellen. Dennoch wagt die SG den Schritt.

Zum Auftakt der neuen Regionalliga-Saison kommen am 17. September die hochgehandelten Panthers Schwenningen nach Saarlouis . Klar ist, dass dann eine Koryphäe des Saarlouiser Basketballs fehlen wird: Ricky Easterling, seit 2007 absoluter Führungsspieler der Royals, bleibt in der Pro B. Der 32-jährige US-Amerikaner hat sich der BG Karlsruhe angeschlossen. "Das tut natürlich weh. Aber höchste Anerkennung für das, was Ricky für uns geleistet hat. So einen Spieler findet man nicht zwei Mal", bedauert Hanno Mouget den Verlust des Kapitäns. Auch Danny Rodriguez, der zum künftigen Ligarivalen SG Koblenz ging, Vilius Sermokas (unbekannt), Mathias Schmidt-Liebig (Baskets Völklingen) und die US-Amerikaner Frank Snow und Brennan McElroy sind nicht mehr dabei. Somit bleiben Trainer Dennis Mouget aus der Vorsaison nur Hari Mujkanovic, Edgar Schwarz und Alexander Diederich sowie Jimmy Lauter und Kelvin Okundaye, hinter denen aber ein Fragezeichen steht.

Als Zugänge kommen Leistungsträger des SG-Oberligateams wie Ex-Royals-Akteur Florian Kirsch und "vier bis fünf Neuverpflichtungen", wie Mouget verrät, ohne aber Namen zu nennen. Apropos Name: Wie das Regionalliga-Team heißen wird, ist ebenfalls unklar. Fest steht laut Mouget dagegen: "Wir wollen die erste Anlaufstelle für Herrenbasketball im Saarland bleiben."

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