Der Götter Kunde regiert die Kunst

Saarlouis. Zum 20-jährigen Bestehen will das Museum Haus Ludwig für Kunstausstellungen in Saarlouis mit einer großen Schau an den Publikums-Erfolg anknüpfen, der ihm zum Zehnjährigen gelungen war

Saarlouis. Zum 20-jährigen Bestehen will das Museum Haus Ludwig für Kunstausstellungen in Saarlouis mit einer großen Schau an den Publikums-Erfolg anknüpfen, der ihm zum Zehnjährigen gelungen war. Damals war es ein einzelner Künstler, Picasso, jetzt ist Thema eine, vielleicht die wichtigste, Antriebskraft der abendländischen Kunst überhaupt: Immer neu leben Bilder aus der antiken griechischen Quelle auf, wonach sich das Göttliche, göttliche Kräfte, Götter in Bildern zeigt und dem Künstler die Gnade zukommt, sie abzubilden. Dafür hat die europäische Kultur den Begriff Epiphanie. Er gibt der kommenden Ausstellung "Epiphaneia" den Namen. Er meint Gotteserscheinung in der Welt. Die Erscheinung offenbart Einsichten in das, was die Welt zusammenhält, was sie innerlich bewegt, darüber, wie sie wird. Erzählt wird das zu den Mythen. Ewige Wahrheiten, die nach Bildern verlangen. Künstler jagen ihnen nach. So entwickelt die Epiphanie, der Mythos die "Kraft der Bilder". So heißt der Untertitel. Kraft der Bilder meint auch, dass die Mythen der Griechen auf Vasenbildern zum Ausdruck kommen und von dort aus die folgenden 2500 Jahre europäischer Kunst immer neu inspiriert haben. Diesen Prozess will die Ausstellung dokumentieren. 18 kostbare Vasen der griechischen Antike um 500 vor Christus werden zusammen mit Originalgraphik von Meistern der abendländischen Kunstgeschichte aus mehr als 500 Jahren gezeigt. So gestaltet sich der Rundgang wie ein Streifzug durch die Kunstgeschichte des Abendlandes. Von Albrecht Dürer über Francisco de Goya und Honoré Daumier bis hin zu Grafiken von Pablo Picasso: die alle den Geist der Antike atmen. Am Schluss zeigt eine Filmcollage, das sich die Kraft auch im Film fortsetzt. Breite KooperationDie Schätze stammen aus dem Antikenmuseum Basel und der Sammlung Ludwig. Zusammengearbeitet hat das Haus Ludwig Saarlouis mit dem Antikenmuseum Basel und Ludwig, dem Suermondt-Ludwig-Museum Aachen, der Ludwig Galerie Schloss Oberhausen, dem Olaf Gulbransson Museum Tegernsee, dem Wilhelm-Busch-Museum Hannover und dem Gustav-Lübcke-Museum Hamm. Sie wird gefördert von der Peter und Irene Ludwig Stiftung Aachen und Sponsoren.

Auf einen BlickAusstellungsdauer: 31. Januar bis 2. Mai.Vernissage: Sonntag, 31. Januar, um elf Uhr Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag zehn bis 13 und 14 bis 17 Uhr; Samstag, Sonntag, Feiertage: 14 bis 17 Uhr Geschlossen: Montags sowie am 11. Februar (nachmittags), am 16. Februar (Fastnachtdienstag), 2. April (Karfreitag), am 6. April (Osterdienstag) und 1. Mai.Katalog: 15 Euro. Kontakt: Museum Haus Ludwig für Kunstausstellungen Saarlouis, Kaiser-Wilhelm-Str. 2, 66740 Saarlouis; MuseumHausLudwig@saarlouis.de; Tel.: (06831) 12 85 40 oder 443-412, Fax: (06831) 443-411

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