Der Ausfluss des Fortschritts

Saarlouis. Bei Erdarbeiten zum Umbau der Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert zwischen DRK-Krankenhaus und Stadtgarten in Saarlouis ist ein gut erhaltenes Mundstück der ersten richtigen Kanalisation von Saarlouis zum Vorschein gekommen. Von hier floss das Abwasser direkt in die Saar (heutiger Altarm). Das Endstück liegt am Leinpfad direkt bei der Brücke zur Vauban-Insel

Saarlouis. Bei Erdarbeiten zum Umbau der Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert zwischen DRK-Krankenhaus und Stadtgarten in Saarlouis ist ein gut erhaltenes Mundstück der ersten richtigen Kanalisation von Saarlouis zum Vorschein gekommen. Von hier floss das Abwasser direkt in die Saar (heutiger Altarm). Das Endstück liegt am Leinpfad direkt bei der Brücke zur Vauban-Insel. Gemauert wurde es 1904.Damals waren große Teile der Befestigung, die Sebastien Le Prestre de Vauban ab 1680 hatte bauen lassen, abgerissen worden. Die Stadt wurde größer. Und sie bekam eine echte Kanalisation.

Stadtplaner Jürgen Baus, mit dem Werk eines seiner Vorgänger, Josef Stübben, konfrontiert, hatte sofort den Original-Plan von 1895 zur Hand ("Stübben-Plan"). Es ist der Entwurf von 1895. Nicht alles wurde so gebaut, wie dort eingezeichnet. Der jetzt wiedergefundene "Regenauslass" liegt auf dem Plan gegenüber einer Straßenkreuzung, die nie verwirklicht wurde. Aus dem Exerzierplatz wurde 1911 die Kaibelkaserne. In einem ihrer Gebäude ist jetzt das Landesamt für Katasterwesen untergebracht. Das übrige Gelände wurde später das DRK-Krankenhaus.

Unterdessen sind drei unübersehbare Beton-Mauern aus dem Boden der Baustelle gewachsen. Sie sollen die Abgänge zum Saaraltarm und in den Hauptgraben fassen. Von dem Beton werde, sagt Baus, später nur wenig zu sehen sein.

Es sind die gleichzeitig laufenden ersten und zweiten Bauabschnitte der Groß-Maßnahme "Ravelin V". Die Stadt saniert die hier als einzige erhalten gebliebene Festungsecke. Ziel ist, die Funktion der Überschwemmungsfestung von Vauban verstehbar zu machen. Gleichzeitig soll das Gelände den Stadtgarten auf dem Gelände des früheren Hornwerks, einer besonders starken Befestigung, verlängern und den Park näher an die Innenstadt rücken.

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