Denkmalpfleger mit Geburtstags-Überraschung

Neuforweiler · Es ist sozusagen das denkmalpflegerische Geburtstagsständchen zum 150-jährigen Bestehen der Kirche St. Medardus in Neuforweiler: Dr. Rupert Schreiber vom Landesdenkmalamt erklärt am morgigen Donnerstag Hintergründe und Besonderheiten dieses Kirchengebäudes.

 Steht seit 150 Jahren an der Straße: Die katholische Kirche St. Medardus in Saarlouis-Neuforweiler. Foto: Hartmann Jenal

Steht seit 150 Jahren an der Straße: Die katholische Kirche St. Medardus in Saarlouis-Neuforweiler. Foto: Hartmann Jenal

Foto: Hartmann Jenal

Es muss den Kunsthistorikern und den Heimatgeschichtlern irgendwie durchgeflutscht sein, das gar nicht so kleine Geheimnis, das die Pfarrkirche St. Medardus in Saarlouis-Neuforweiler birgt. Man würde es wohl gewissermaßen auf den ersten Blick übersehen, sagt Dr. Rupert Schreiber, zuständiger staatlicher Denkmalpfleger , dem Publikum seines Vortrages am morgigen Donnerstag, 17. März, 19 Uhr, in dieser Kirche. Anlass ist das 150-jährige Bestehen dieses Kirchenbaus.

Schreiber wird sich vor allem dem Architekten widmen, Franz Georg Himpler, der vor genau 100 Jahren starb. Himpler gab dem Kirchenbau der Region auch aus heutiger kunsthistorischer Sicht wichtige Akzente. So baute er 1860 bis 1863 in Wallerfangen mit St. Katharina die erste neugotische Kirche der Region. Auch in Mettlach baute er neugotisch. Für Ensdorf (1863 bis 1868) dagegen zeichnete er neuromanische Pläne. Von dem architektonischen Repertoire der Ensdorfer Kirche abgeleitet hat Architekt Himpler dann den Bau der Neuforweiler Kirche 1864 bis 1866. Die Neuforweiler Kirche fiel aus finanziellen Gründen seinerzeit deutlich bescheidener aus als die Ensdorfer, veränderte sich aber im Vergleich zur Ensdorfer Kirche deutlich weniger. Sie bietet bis heute ein beeindruckendes Bild der Ausmalung.

Himpler wurde 1833 in Ottweiler geboren und studierte an der Bauakademie in Berlin. Kurz nach dem Bau der Neuforweiler Kirche wanderte er mit seiner Familie nach Amerika aus.

Er baute in New York und Detroit große Pfarrkirchen, die schon von seinen Zeitgenossen als herausragend angesehen wurden. Schreiber wird in seinem Vortrag erzählen, warum Himpler trotz der Erfolge seiner Heimat den Rücken kehrte und mit seiner Familie in Amerika einen Neuanfang machte.

Donnerstag, 17. März, 19 Uhr, Pfarrkirche Neuforweiler . Der Eintritt ist frei

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