Demenzfreundliche Strukturen für Patienten in Kliniken

Saarlouis · „Demenz im Krankenhaus“ nennt sich ein Pilotprojekt, das zur Verbesserung an Demenz erkrankter Patienten in Krankenhäusern beitragen soll. Am Freitag stellte Gesundheitsminister Storm das Ergebnis des Projektes vor.

. "Krankenhausaufenthalte sind radikale Veränderungen für Demenzkranke," betonte Gesundheitsminister Andreas Storm am Freitagvormittag bei der Vorstellung der Ergebnisse des Modellprojekts "Demenz im Krankenhaus" (Dem-i-K) im Marienhaus Klinikum Saarlouis . Für die Betroffenen und Angehörigen sei es besonders belastend, wenn die Patienten zu einer Behandlung in ein Krankenhaus müssten, erklärte Storm und wies darauf hin, dass Demenz zu den folgenschwersten Alterskrankheiten gehört. Ergebnis des dreijährigen Projektes sind fünf Handlungsempfehlungen für den sensiblen Umgang mit Demenz-Patienten. Diese können an anderen Kliniken als Leitfaden dienen.

So sollen in allen Kliniken Qualifizierungsmaßnahmen mit Fallbegleitungen für Ärzte und Pflegekräfte organisiert werden. Zudem sollen Patienten bei ihrer Aufnahme verschiedene Arten von Tests auf Demenz durchlaufen. Entsteht dabei der Verdacht auf Demenz , wird sofort fachärztliche Beratung hinzugezogen. Darüber wird den Kliniken empfohlen, Projektverantwortliche zu benennen und runde Tische mit interdisziplinären Besetzungen auszurichten, um die interne Kommunikation über das Thema zu verbessern.

Auch wird dazu geraten, bei der Umsetzung von demenzfreundlichen Strukturen und Prozessen innerhalb einer Klinik zwischen unterschiedlichen Stadien der Patienten zu differenzieren. Dadurch lassen sich bedürfnisgerechte Konzepte entwickeln. Die neu entstandenen Wissensinhalte müssen dann in die Ausbildungsordnungen aufgenommen und vermittelt werden.

Klinken, die sich demenzsensibel umstrukturieren wollen, werden diese Empfehlungen nahegelegt. Den fünf saarländischen, an dem Pilotprojekt beteiligten Kliniken - das St. Nikolaus-Hospital Wallerfangen , das Caritas Klinikum Saarbrücken , das Caritas-Krankenhaus Lebach , das Marienhaus Klinikum Saarlouis sowie das Marienhaus St. Wendel - werde dabei eine bundesweite Vorreiterrolle zugewiesen, betonte Storm. "Von etwa 2000 Krankenhäusern in ganz Deutschland setzen sich nur 30 speziell mit dem Thema Demenz auseinander", sagte Storm. Dass fünf davon im Saarland beheimatet sind, sei "herausragend".

Träger des Projekts ist die Arbeitsgemeinschaft Katholischer Krankenhäuser , die wissenschaftliche Begleitung durch das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft Saarbrücken (ISO) wurde vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie finanziert.

"Die heutige Abschlusssitzung ist kein Abschluss des Projektes," betonte Sabine Kirchen-Peters vom ISO. "Noch ist kein Krankenhaus hundertprozentig demenzgerecht. Daran muss gearbeitet werden."

Ergebnis des Projekts Dem-i-K über die Pressestelle des Gesundheitsministeriums.

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