Daten von historischer Mauer ergänzen Gesamtkarte der Festung

Saarlouis · Teile einer historischen Mauer, die kürzlich bei Arbeiten aufgetaucht sind, sind nun abgetragen worden. Vorher wurden die Steine jedoch genau vermessen und kartiert. Am ehemaligen Standort des etwa 30 Meter langen Baus entsteht nun ein Archiv.

 Mauerreste der alten Festungsstadt Saarlouis tauchten bei Bauarbeiten am Landratsamt auf; nach präziser Erfassung mittels gelber Markierungen sind die Sandsteine nun abgetragen worden, um einem Erweiterungsbau Platz zu machen. Foto: Johannes A. Bodwing

Mauerreste der alten Festungsstadt Saarlouis tauchten bei Bauarbeiten am Landratsamt auf; nach präziser Erfassung mittels gelber Markierungen sind die Sandsteine nun abgetragen worden, um einem Erweiterungsbau Platz zu machen. Foto: Johannes A. Bodwing

Foto: Johannes A. Bodwing

Für die einen sind es bloß alte Steine, für andere interessante Relikte der alten Festungsstadt Saarlouis . Dazu gehörten auch die Reste einer Mauer, die vor einigen Wochen bei Arbeiten zur Erweiterung des Landratsamtes am Kaiser-Friedrich-Ring aufgetaucht waren (wir berichteten).

Um die 70 Zentimeter unter Gehweg-Niveau steckte das rund 30 Meter lange Gebilde aus Sandsteinen im Boden. An der dicksten Stelle lag die Breite bei zirka 85 Zentimetern. Nur ein etwa acht Meter langer Bereich zeigte noch bis zum Mauerfuß sauber verarbeitete Steine wie zu Zeiten der ab 1680 entstandenen Festungsstadt. Die Mauer befand sich dort, wo als Untergeschoss ein Archiv vorgesehen ist. Deshalb wurde sie inzwischen bis auf eine Tiefe von fast drei Metern abgebrochen.

Kürzlich ist die Mauer nun vermessen und kartiert worden. Mit gelben Markierungen versehen ist sie fotogrammetrisch erfasst. Das bedeutet, die Aufnahmen können punktgenau entzerrt werden und liefern eine 1:1-Ansicht.

Außerdem ist die räumliche Lage mittels geografischer Referenzpunkte eindeutig bestimmt. Das diene nicht nur einer bloßen Archivierung, erklärte Landesdenkmalschützer Rupert Schreiber auf Anfrage unserer Zeitung. "Die Daten kommen in eine Gesamtkarte der Festung", sagte Schreiber. Dort fließe alles ein, was gefunden werde. Mit diesen Informationen könne man dann alte Pläne und tatsächliche Umsetzung abgleichen. "Denn manches liegt schon mal zwei Meter fünfzig daneben", weiß Rupert Schreiber.

Und eine genaue Kenntnis über die Festungsanlagen sei auch bei Baumaßnahmen hilfreich.

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