Basketball „Das wird ein megawichtiges Spiel“

Die deutschen Bas- ketball-Frauen star- ten in Saarlouis das Projekt „EM-Quali- fikation“. Für Hermann Paar ist das Heim- spiel die Premiere als Bundestrainer.

 Romy Bär (Mitte) war beim letzten Auftritt der Nationalmannschaft in der Stadtgartenhalle gegen die Ukraine mit 17 Punkten die beste Werferin.

Romy Bär (Mitte) war beim letzten Auftritt der Nationalmannschaft in der Stadtgartenhalle gegen die Ukraine mit 17 Punkten die beste Werferin.

Foto: rup

Saarlouis 16. Januar 2009. Die Saarlouiser Stadtgartenhalle bebt. 1200 begeisterte Fans toben, schreien – und peitschen die deutschen Basketball-Frauen im Länderspiel gegen die Ukraine nach vorne. Fünf Sekunden vor Spiel-Ende steht es 45:45. Da schnappt sich die Saarlouiserin Romy Bär den Ball – und übernimmt die Verantwortung. Obwohl sie hart attackiert wird, wirft sie. Der Ball fliegt und fliegt und fliegt – und landet schließlich im Korb. 48:45 für Deutschland – die Stadtgartenhalle gleicht einem Tollhaus.

Die Partie gegen die Ukraine war das letzte von bislang insgesamt fünf Länderspielen, die in Saarlouis stattfanden. „Nur“ zwei davon wurden gewonnen – höchste Zeit also, diese Bilanz mal aufzupolieren. Und genau das möchte die deutsche Nationalmannschaft an diesem Samstag (20 Uhr, Stadtgartenhalle) tun, wenn es zum Auftakt der WM-Qualifikation gegen Tschechien geht.

Warum hier? „Ich glaube, dass wir in Saarlouis bestens aufgehoben sind. Saarlouis ist ein wichtiger Standort im deutschen Damenbasketball mit großem Zuschauerpotenzial“, sagt der Vizepräsident für Leistungssport im Deutschen Basketball-Bund, Armin Andres. Der zweite Grund: Hermann Paar, der Trainer der Saarlouis Royals, feiert am Samstag mit dem Start in die Qualifikation auch seine Feuertaufe als Bundestrainer. Erstmals seit seiner Ernennung im März agiert er in einem Spiel an der Seitenlinie. Da kommt ein Heimspiel gerade recht.

Für Paar ist die Partie ohnehin „ein megawichtiges Spiel. Denn wenn wir das gewinnen, dann ist im Hinblick auf die EM-Qualifikation alles offen.“ Doch die Aufgabe ist schwierig: Die Tschechinnen stehen in der Weltrangliste auf Rang sechs und gelten in der Gruppe hinter Belgien als der große Favorit. In bislang zehn Spielen konnten die deutschen Frauen erst zwei Mal gewinnen.

„Wir sind im Umbruch und haben ein ganz junges Team, das jetzt ins kalte Wasser geworfen wird“, sagt Paar. „Alle Spielerinnen freuen sich aber wahnsinnig auf Saarlouis, weil hier immer eine geile Atmosphäre ist. Ich hoffe, dass die Halle richtig voll wird. Und wenn die Stimmung gut ist, die Mannschaft Emotionen zeigt und gut verteidigt – dann können wir auch gewinnen.“ Neben den Siegern der acht Vorrundengruppen lösen auch die sechs besten Gruppenzweiten das Ticket für die EM 2019 in Lettland. Dritter Gruppengegner ist die Schweiz. Zuletzt hatte das deutsche Team 2011 an einer EM teilgenommen.

2009 übrigens, beim letzten Länderspiel in Saarlouis, verpasste Deutschland trotz des Sieges die Qualifikation – das soll diesmal anders werden. > siehe auch Seite D 1

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