Fazit zum Public Viewing Das Ja zur Fußball-EM 2020 steht

Saarlouis · Public Viewing in Saarlouis leidet unter Deutschland-Desaster. Die nächste WM in Katar zum Advent wird schwierig.

 Richtig toll ist es diesmal beim Public Viewing in Saarlouis nicht gelaufen – vor allem wegen der deutschen Enttäuschung.

Richtig toll ist es diesmal beim Public Viewing in Saarlouis nicht gelaufen – vor allem wegen der deutschen Enttäuschung.

Foto: Axel Künkeler

Zum Finale der Fußball-Weltmeisterschaft am Sonntag war das Fandorf auf dem Großen Markt aus Sicht von Nathalie Klein nochmal „ordentlich voll“. Ganz zufrieden kann die Geschäftsführerin der Neunkircher Agentur „tat & drang“ trotzdem nicht sein. Das frühe Ausscheiden der deutschen Mannschaft ließ die Zuschauerzahlen in der Saarlouiser Pieper-Arena doch deutlich schmelzen.

Eine genaue Auswertung hat Klein mit ihrer Partner-Agentur Triacs aus Föhren zwar noch nicht gemacht, aber „35 000 Besucher dürften es gewesen sein“, lautet die vorsichtige Schätzung. Bei erfolgreicheren Welt- oder Europameisterschaften seien es dagegen 70 000 bis 80 000 gewesen. Allein bei den drei deutschen Vorrundenspielen waren 25 000 bis 30 000 Menschen auf dem Großen Markt; die meisten mit 12 500 beim Schweden-Spiel. Aber den sportlichen Erfolg der Nationalmannschaft als Voraussetzung für eine dauerhafte Resonanz während der gesamten WM „können wir nicht mitbestimmen“, sagt Klein.

Nach dem Scheitern wurde das Fandorf deutlich verkleinert und zum Biergarten umgebaut. Zu vielen Spielen kamen jedoch oft nur wenige Hundert Zuschauer. „Public Viewing ohne die deutsche Mannschaft ist keine Massenveranstaltung“, weiß die Agentur-Chefin. Deutsche wollten die deutsche Mannschaft feiern, dann gebe es „immer eine große Party“. Insgesamt ist sie daher weiterhin „positiv gestimmt, das Fandorf funktioniert“.

Das bestätigt auch Stefan Klein, der als stellvertretender Hauptamtsleiter der Stadt Saarlouis für die Kooperation – „absolut reibungslos“ – mit den beiden Agenturen zuständig ist. Alle Absprachen seien eingehalten worden, berichtet er, die schon seit vielen Jahren praktizierte Zusammenarbeit habe sich erneut bewährt. Insgesamt habe das Public Viewing in Saarlouis einen „ruhigen Verlauf ohne Zwischenfälle“ verzeichnet.

Agenturen wie Kreisstadt wollen daher weitermachen. Bereits in zwei Jahren zur nächsten Fußball-Europameisterschaft soll es wieder das Fandorf auf dem Großen Markt geben. Nur die WM 2022 in Katar bereitet den Beteiligten bereits heute „Bauchschmerzen“, wie es Nathalie Klein formuliert. Diese WM soll nämlich zur Adventszeit stattfinden und „Public Viewing im Winter funktioniert nicht“, befürchtet sie. Selbst die Vorstellung eines Fandorfs mit Weihnachtsmarkt und Glühwein kann sie nicht erwärmen.

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