Das Fred-Feuerstein-Haus

Saarlouis · Wenige Wochen nach der Wiedereröffnung des Theaters am Ring findet das renovierte Gebäude eine weit überwiegend positive Resonanz. Fast alle Befragten in einer SZ-Umfrage äußern sich positiv zum neuen Erscheinungsbild. Nur wenige kritische Stimmen sind zu hören.

 Das Theater am Ring in Saarlouis. Foto: Thomas Seeber

Das Theater am Ring in Saarlouis. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

"Einer saarländischen Stadt hätte man sowas nicht unbedingt zugetraut", meint Peter Schmitt aus Neunkirchen. "Aber am ehesten noch Saarlouis ", fügt der 57-Jährige hinzu. Das sei für ihn "richtig beeindruckend" und gefalle ihm sehr gut. Auch Horst Klos aus dem Kreis St. Wendel, der verschiedentlich zum Bummeln mit seiner Frau in Saarlouis war, findet das neue Gebäude "richtig gut, einfach toll." Ihm gefällt besonders, dass die Fensterformen nicht quadratisch sind, durch die Vertiefung der Rahmen ansprechende Schattierungen entstehen. Ebenso die "erdverbundene" Farbgebung.

Ein weiterer auswärtiger Besucher ist ebenfalls voll des Lobes. Thomas Kuhlee aus Karlsruhe ist zum ersten Mal in Saarlouis und beim Bummel Richtung Altstadt ist ihm das Theater am Ring sofort aufgefallen. "Das ist ein richtiger Eyecatcher", ist der 47-Jährige beeindruckt von der Architektur. Das Gebäude , das ihn ein wenig an Friedensreich Hundertwasser erinnere, passe auch mit der Farbgebung hervorragend ins Stadtbild.

Vielleicht hat die zehnjährige Clarissa auch an Hundertwasser gedacht, jedenfalls hätte sie sich buntes Glas gewünscht. "Es geht aber auch so", meint die Enkelin von Hans-Peter Müller dennoch großzügig. Der 67-jährige Saarlouiser findet das neue Gebäude "eigentlich gut", obwohl ihm ein früherer Entwurf mit mehr Glas und weniger Beton noch besser gefallen hätte. "Man muss sich erst noch dran gewöhnen", zeigt er sich offen für die jetzt gefundene Lösung.

Der 68-jährige Herbert Amann aus Saarlouis findet ebenfalls die Vorderansicht mit dem vielen Glas und den abgerundeten Formen "gut". Ebenso die 61-jährige Renate Gaa-Loew aus Hülzweiler: "Es ist insgesamt gut gemacht", vor allem die Fenster und Türen gefallen ihr gut. Dabei ist vereinzelt zu hören, die ältere Generation sei eher skeptisch. Bei Brigitte Schug (64) aus Fraulautern trifft das sicher zu. "Ich finde es schrecklich", bringt sie ihre Meinung auf den Punkt. Als sie das renovierte Theatergebäude zum ersten Mal wieder sah, habe sie sofort an Fred Feuerstein denken müssen.

Der Volksmund hat die bekannte Comic-Figur schon jetzt zum Vorbild für das Saarlouiser Fred-Feuerstein-Haus genommen. Der Begriff fällt mehrfach in den Gesprächen, aber es werden durchaus auch positive Assoziationen damit verbunden. Etwa bei der 27-jährigen Jasmin Guldner aus Hülzweiler. Sie findet es "einfach nur wunderschön". Die Verwaltungsangestellte, die auf der Geschäftsstelle der Volkshochschule im dritten Obergeschoss des Gebäudes arbeitet, meint: "Die Arbeiten haben zwar lange gedauert, aber es hat sich gelohnt." Durch die moderne Inneneinrichtung sei es "um einiges angenehmer zu arbeiten" als in dem VHS-Gebäude auf der Straßenseite gegenüber.

"Das sieht aus wie Fred Feuerstein", sagt auch Volker Schmitz aus Saarlouis . Ihm gefällt das neue Gebäude "nicht wirklich, aber es gibt Schlimmeres". Da habe sich halt ein Architekt selbst verwirklicht. Die Architektur habe nichts Historisches und passe nicht zur Festungsstadt Saarlouis , meint er.

Echt begeistert ist dagegen die Überherrnerin Silke Haertel: "Das sieht einmalig aus." Besonders der Schriftzug Theater am Ring und die Gestaltung der Fenster gefallen der 38-Jährigen: "So etwas sieht man nicht überall."

Dass die Fassade "ein bisschen modern" und weniger klassisch gestaltet ist, gefällt Karin Höhn aus Schwarzenholz besonders gut.

"Es sieht schön aus", sagt auch Christian Zink zum renovierten Theater, das "kein klobiger Kasten" sei, sondern schöne runde Formen und Unregelmäßigkeiten aufweise. Wie der 35-jährige Saarlouiser waren auch die meisten anderen Befragten noch nicht wieder drin im Theater. Daher ist die Hoffnung bei vielen groß, dass das Haus auch innen wieder mit Leben erfüllt wird.

Silvia Seger aus Ensdorf findet das Gebäude "ungewöhnlich", meint aber, "man kann sich dran gewöhnen". Nachdem im Theater "lange nichts Anständiges" mehr stattgefunden habe, hofft sie nun auf attraktive Events und schöne Theaterstücke.

 Christian Zink

Christian Zink

 Horst Klos

Horst Klos

 Jasmin Guldner

Jasmin Guldner

 Peter Schmitt

Peter Schmitt

 Renate Gaa-Loew

Renate Gaa-Loew

 Hans-Peter Müller mit Enkelin Clarissa Fotos: Axel Künkeler

Hans-Peter Müller mit Enkelin Clarissa Fotos: Axel Künkeler

 Karin Höhn

Karin Höhn

 Marianne Denig

Marianne Denig

 Silke Haertel

Silke Haertel

 Silvia Seger

Silvia Seger

 Thomas Kuhlee

Thomas Kuhlee

Groß ist auch die Vorfreude bei Marianne Denig aus Siersburg: "Nun kann es losgehen." Das Theatergebäude von außen sei jedenfalls "super schön", die Renovierung "toll gemacht". Die Aufmachung des Theatergebäudes sei fast "ein bisschen kunstmäßig".

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