Kultur Meisterhafte Werke der Illustration

Saarlouis · „Da bin ich“ heißt eine Ausstellung von Illustrationen bekannter Kinderbücher, die am kommenden Sonntag in der Ludwig Galerie eröffnet wird.

 Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ sind weltbekannt.

Wilhelm Buschs „Max und Moritz“ sind weltbekannt.

Foto: Wilhelm Busch Museum/Wilhelm Busch Museum?

Die Ausstellung „Da bin ich – Geschichten für Kinder mit Meisterwerken der Kinderbuchillustration von Wilhelm Busch, F. K. Waechter, Volker Kriegel, Philip Waechter und anderen“ wird am Sonntag, 6. Mai, in der Ludwig-Galerie Saarlouis eröffnet. Die Vernissage beginnt um 11 Uhr

Wenige Kindergeschichten haben national wie international eine solche Verbreitung gefunden wie jene über die Streiche der Lausbuben Max und Moritz. Die begleitenden Verse sind im deutschen Sprachschatz oft zu festen Redewendungen geworden. Das weithin bekannte Kinderbuch „Max und Moritz“ ist der Ausgangspunkt der Ausstellung „Da bin ich“.

Wilhelm Busch (1832 bis 1908) ist einer der einflussreichsten humoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands. Seine satirischen Bildergeschichten, wie „Max und Moritz“, „Die fromme Helene“, „Plisch und Plum“ oder „Hans Huckebein, der Unglücksrabe“ haben ihn zu einem Pionier des Comics gemacht. Buschs Bildergeschichten verspotten nicht selten die doppelbödige bürgerliche Moral oder die Selbstzufriedenheit und Frömmelei des Spießbürgers.

Der Mitbegründer des Satiremagazins „Titanic“, Friedrich Karl Waechter (1937 bis 2005), veröffentlichte 1970 mit dem „Anti-Struwwelpeter“ sein erstes Kinderbuch. Es folgten zu Klassikern gewordene Werke wie „Die Kronenklauer“ oder „Wir können noch viel zusammen machen“. 1999 erhielt Friedrich Karl Waechter für „Der rote Wolf“ den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Bilderbuch.

Volker Kriegel (1943 bis 2003) war als Musiker, Zeichner und Autor ein wahrer Tausendsassa. Der spätere Berufsmusiker und Pionier des Jazzrocks veröffentlichte bereits in Schülerzeitungen erste Cartoons und war regelmäßiger Beiträger im Literaturmagazin „Der Rabe“. 1982 erschien mit „Der Rock‘n‘Roll-König“ sein erstes eigenes Buch. Es folgten weitere Kinderbücher wie die Trilogie um Olaf, den Elch oder die Geschichte von „Erwin mit der Tröte“. Für sein zeichnerisches Schaffen erhielt Kriegel 1999 den Olaf-Gulbransson-Preis.

Auch werden Werke des 1968 geborenen Philip Waechters, Sohn von Friedrich Karl Waechter, gezeigt. Noch während seines Studiums des Kommunikationsdesigns erschien das von ihm gestaltete und von Frauke Nahrgang geschriebene Kinderbuch „Papa in Panik“. Weitere Kooperationen gibt es mit Autoren wie Kirsten Boie, Christine Nöstlinger oder Peter Härtling. Auf sein erstes eigenes Kinderbuch „Heimspiel“ folgten Werke wie „Sehr berühmt“ oder „Sohntage“.

Das Erbe von Wilhelm Busch lebt auch in den Zeichnungen des Saarlouiser Karikaturisten und Zeichners Rudolf Hesse (1871 bis 1944) weiter. In der Ausstellung wird das Album „Bilderbuch für Kinder“ sowie das Kinderbuch „Fritz & Heinrich“ von Georg Friedemann mit Zeichnungen von Hesse gezeigt.

Die Saarlouiser Ausstellung wird ergänzt durch Illustrationen der saarländischen Grafikerin Catrin Raber. Seit vielen Jahren ist sie als freischaffende Diplom-Grafik-Designerin und Illustratorin tätig. In der Ausstellung sind Originale aus ihrem Kinderbuch „Sinfonica Fantastica – ein Reise zu den Grillharmonikern“ zu sehen.

Die Ausstellung bietet spannende Abenteuer-Geschichten, ungewöhnliche und verrückte Helden ebenso wie den einfühlsamen Blick in die Kinderseele oder den fantasievollen Bruch mit Konventionen und romantisch-verklärten Vorstellungen einer heilen Kinderwelt.

 F.K. Waechters Katze aus dem Kinderbuch „Da bin ich“.

F.K. Waechters Katze aus dem Kinderbuch „Da bin ich“.

Foto: F.K. Waechter/Krause & Johansen
 Philip Waechters „Rosi in der Geisterbahn“, 2004.

Philip Waechters „Rosi in der Geisterbahn“, 2004.

Foto: Philip Waechter
 Volker Kriegels „Das Gespenst von Canterville“.

Volker Kriegels „Das Gespenst von Canterville“.

Foto: Volker Kriegel/Volker Kriegel?

Die Ausstellung „Da bin ich“ findet in Kooperation mit dem Museum Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst statt. Sie ist zu sehen bis 9. September.

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