Pläne vorgestellt Startet der WM-Lauf am Hofgut Imsbach?
Selbach · Auftakt und Finale: Günter Jung, Orga-Leiter der Rallye-WM, stellte in Selbach die Wunschpiste des ADAC für eine neue Prüfung zwischen Theley und Selbach vor.
Es wäre eine rasend schnelle Premiere: Acht Kilometer zwischen dem Theleyer Hofgut Imsbach und der Schafbrücker Straße in Selbach sollen Auftakt und Finale der ADAC-Rallye Deutschland vom 22. bis 25. August bilden. Die Wertungsprüfung (WP) mit dem Namen „Selbach“ ist gleichzeitig für die Start-Etappe und die Abschluss-Prüfung (Powerstage) ausgewählt worden. Das hat Rallye-Organisationsleiter Günter Jung vom ADAC Saarland bei einer gut besuchten Bürgerinformationsveranstaltung in Selbach mitgeteilt. „Ich will nicht sagen, das ist ein einbetonierter Plan. Aber wenn es nach uns geht, dann kommt eine Wertungsprüfung in die Gemeinde Tholey“, meint Jung bei der Vorstellung der Streckenführung.
Bis die neue Wunschstrecke fest in den Rallye-Plan aufgenommen werden kann, stehen allerdings noch einige Entscheidungen aus. So muss beispielsweise die Naturlandstiftung Saar ihre Zustimmung geben. In ihrem Besitz sind nicht nur die historischen Gebäude des Hofguts Imsbach bei Theley, sondern auch die Flächen drumherum. Eine Tochtergesellschaft organisiert etwa den landwirtschaftlichen Betrieb auf den Flächen mit Grünlandwirtschaft und der Haltung alter, vom Aussterben bedrohter Tierrassen.
Jung ist allerdings optimistisch, dass es von allen erforderlichen Seiten grünes Licht geben wird. „Die Gespräche bisher sind alle positiv gelaufen“, sagt der Motorsport-Abteilungsleiter und verrät: „Der Start des WM-Laufs soll in der Nähe des Hofguts sein.“
Zentrum des deutschen WM-Laufs wird wieder der Bostalsee mit Servicepark und Fahrerlager sein. „Herausforderung für uns wird sein, nach der letzten WP die Siegerehrung im Servicepark durchzuführen“, erklärt Jung. Daher hat die Orga-Leitung nach einer nahen WP Ausschau gehalten. Vom Selbacher Werner Wilhelm, seines Zeichens Beigeordneter des Landkreises St. Wendel, kam der Tipp für die neue Strecke. „Früher waren hier schon Walter Röhrl im Lancia Delta und Michèle Mouton bei der alten Deutschland-Rallye über einen Teil der Strecke gefahren“, erinnert sich Wilhelm. Doch seit diesem Lauf im Jahre 1983 haben sich die Zeiten gravierend geändert. Selbstredend müsse eine Piste für die weltbesten Rallye-Stars WM-tauglich sowie zusätzlich umweltverträglich sein, betonen die Veranstalter. Mit der Planung der WP sei früh begonnen worden.
Unumstritten ist die neue Wunsch-WP nicht. „Um das Hofgut Imsbach herum sind Naturschutzgebiete. Was die Naturland-Stiftung hier macht, ist nicht in Ordnung“, bemängelt ein Besucher der Info-Veranstaltung. „Wir sind mit der Rallye auf keinem Quadratmeter der Flächen der Naturlandstiftung und berühren keine Naturschutzgebiete“, versichert hingegen Organisationsleiter Jung. Auch würden die Flächen für den derzeit in der Planung befindlichen Friedwald nicht tangiert.
Insgesamt vier an der WP verteilte Zuschauerpunkte sind laut Jung vorgesehen. „Mit unserem Plan werden wir zu den Grundstückseigentümern hingehen“, erläutert er das weitere Vorgehen. Ehe überhaupt Rallye-Boliden über den Asphalt donnern dürfen, unterziehe eine unabhängige Stelle die angedachte Strecke einer Umweltverträglichkeitsprüfung, versichert der Orga-Chef. „Diese müssen wir noch einholen“, sagt Jung. Wenn der ADAC die positive Prüfung in der Tasche habe, nähmen das Umweltministerium und das Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz (LUA) nochmals alles genau unter die Lupe.
Nicht zuletzt haben zudem auch noch der Veranstalter der Rallye-Weltmeisterschaft, der Automobil-Weltverband FIA, sowie der Promoter noch ein Wörtchen mitzureden. Erst dann, so Jung, seien alle Kriterien erfüllt, um überhaupt eine WP in das Programm aufnehmen zu können. Beabsichtigt ist, die WP 1 Selbach am Donnerstag, 22. August, um 19 Uhr zu starten. Ein zweites Mal soll sie am Sonntag, 25. August, gefahren werden – dann als großes Finale.
