Bohschulte ballert Picard in die Bezirksliga

Felsberg. Der Jubel bei Spielern, Verantwortlichen und Anhängern des FV Picard kannte am Samstag kaum Grenzen. Nach dem 3:2 (2:1)-Erfolg im Entscheidungsspiel gegen den SV Herrmann-Röchling-Höhe hat sich die Mannschaft von Trainer Angelo Bonsignore für die Fußball-Bezirksliga qualifiziert.Bohschulte trifft drei Mal "Ich bin überglücklich

Felsberg. Der Jubel bei Spielern, Verantwortlichen und Anhängern des FV Picard kannte am Samstag kaum Grenzen. Nach dem 3:2 (2:1)-Erfolg im Entscheidungsspiel gegen den SV Herrmann-Röchling-Höhe hat sich die Mannschaft von Trainer Angelo Bonsignore für die Fußball-Bezirksliga qualifiziert.Bohschulte trifft drei Mal "Ich bin überglücklich. Nach der Meisterschaft ist der Aufstieg in die Bezirksliga jetzt das i-Tüpfelchen", sprudelte es aus dem 28-jährigen Bonsignore heraus. Dann lachte er. "Unser Vorsitzender Markus Forster hat versprochen: Wenn wir aufsteigen, bekomme ich in Picard ein Denkmal." Den Grundstein für das Monument und für den Erfolg über den A-Ligisten aus Völklingen legte aber nicht der Oberliga-erfahrene Spielertrainer, sondern der mit 35 Jahren zweitälteste Spieler auf dem Platz: Andreas Bohschulte. Nach 18 Minuten war Hermann-Röchling-Höhe in Führung gegangen. Patrick Dorr hatte mit einem sehenswerten Schuss aus der Drehung von der Strafraumgrenze in den Winkel getroffen. Doch dann begann die große Bohschulte-Show. Nach einer genauen Flanke von Mohamed Seboa zog der lange Mittelstürmer aus acht Metern trocken ab - das 1:1 (25.)! Unhaltbar für Röchling-Höhe-Torwart Andreas Segl, der nicht nur in dieser Situation von seinen Vorderleuten im Stich gelassen wurde. Nur sieben Minuten später war die Abwehr des A-Ligisten wieder sanft eingeschlummert: Danny Thiels Freistoß landete genau auf dem Kopf von Bohschulte und von dort im Tor zur Picarder Führung. Die Entscheidung in einem - in Anbetracht des Druckes, der auf beiden Mannschaften lastete - sehr ordentlichen und fairen Spiel fiel dann bereits in der 47. Minute: Bohschulte überlupfte Torwart Segl zum 3:1. "Die Mannschaft hat toll gekämpft und ist nach dem 0:1 super ins Spiel zurück gekommen", gab der dreifache Torschütze alle Komplimente an die Teamkollegen weiter. "Eigentlich wollte ich ja nur für ein paar Spiele aushelfen. Jetzt geht es zuerst ins Clubheim und dann gibt' s einen Umzug durch den Ort." Beinahe hätte Hermann-Röchling-Höhe aber noch einen Strich durch die große Sause gemacht. Zuerst verkürzte Daniel Pires de Melo auf 2:3 (57.), dann hielt Picards Torwart Jan Dobraj in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter von de Melo. "Die Reaktion war weltklasse", lobte Bonsignore seinen Schlussmann. Trainer mit TurbanDer Ex-Saarbrücker wird in der kommenden Saison Trainer beim SSV Saarlouis. "Wenn es am schönsten ist, soll man gehen", so "Bonsi", der vom SC Friedrichsthal nach Picard kam, "Felix Magath macht es ja genauso." Doch hat der "Felix Magath der Kreisliga B Saarlouis" mit seinem Team mehr Erfolge gesammelt, als das prominente Vorbild: Hallenstadtmeister, Hallen-Saarlandmeister der B-Ligisten, Meister und Aufsteiger in die Bezirksliga. Angelo Bonsignore hat bei seiner ersten Trainerstation in Picard Fußball-Geschichte geschrieben. Und von diesem letzten Spiel werden sie in Picard noch lange sprechen. Allein schon deshalb, weil Bonsignore nach einem Kopfball-Duell eine klaffende Platzwunde am linken Auge erlitt, lange behandelt wurde - und dann mit einem Turban weiterspielte. cor

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