Bloß Babysitter sind schwer zu finden

Saarlouis. 44 Spielplätze. Eine Kinderbeauftragte. Die Kinder- und Jugendfarm. Sechs Grundschulen, vier Horte, fünf Krippen, 14 Kindergärten. Bilderbuchkino, Musikgarten, Pekip, Babyschwimmen, Vater-Kind-Treff, Kinder-Kochkurse, Töpferwerkstatt

 Sissy Grondei mit Marlene und Silke Kramp mit Marlene und Sohn Cornelius (von links, hier zu Fastnacht am KleinenMarkt) fühlen sich wohl in Saarlouis. Foto: Seeber

Sissy Grondei mit Marlene und Silke Kramp mit Marlene und Sohn Cornelius (von links, hier zu Fastnacht am KleinenMarkt) fühlen sich wohl in Saarlouis. Foto: Seeber

Saarlouis. 44 Spielplätze. Eine Kinderbeauftragte. Die Kinder- und Jugendfarm. Sechs Grundschulen, vier Horte, fünf Krippen, 14 Kindergärten. Bilderbuchkino, Musikgarten, Pekip, Babyschwimmen, Vater-Kind-Treff, Kinder-Kochkurse, Töpferwerkstatt. Dutzende Sportvereine mit Jugendabteilungen: Für Familien ist Saarlouis besonders attraktiv, sagen die beiden Saarlouiser Mütter Silke Kramp und Sissy Grondei.

Nach der jüngsten Bevölkerungsstatistik lebten 2006 in Saarlouis rund 6500 Kinder und Jugendliche, davon die meisten zwischen sechs und 13 Jahren alt.

Sissy Grondei lebt seit knapp einem Jahr mit Mann und Tochter Marlene in der Saarlouiser Innenstadt, Familie Kramp mit den Kindern Cornelius und Marlene in Lisdorf. "Saarlouis ist eine Schulstadt, es ziehen bewusst viele Familien deswegen hierher", meint Silke. An Kinderbetreuungsplätzen scheint es nicht zu mangeln: Die Familie Grondei hatte überhaupt keine Wartezeit, in ihrem Kindergarten bekam Tochter Marlene sofort einen der damals neu geschaffenen Krippenplätze. Jedoch, erzählt sie, sei es "fast unmöglich" in Saarlouis einen Babysitter zu finden. Sogar ein Aushang an der Erzieherschule habe nichts gebracht, berichtet sie. Mittlerweile war die Familie erfolgreich, aber es hat gut acht Monate gedauert. Die Babysitterbörse der Stadt ist leider noch im Aufbau.

Lobend erwähnt die zweifache Mutter Silke Kramp auch das gute Angebot an Kinderärzten in der Stadt.

Im Freizeitbereich ist die Kreisstadt ebenfalls gut aufgestellt: Die beiden Schwimmbäder sind für Familien natürlich wichtig. Der Kinderstadtplan, in der Form einmalig in Saarlouis, verzeichnet alle Spielplätze, Schulen und Freizeitangebote der Kreisstadt, aber auch potentielle Gefahrenstellen für Kinder.

Saarlouis, finden die Mütter, sei im Unterschied zu vielen anderen Städten fast barrierefrei, was für Eltern, die täglich mit dem Kinderwagen unterwegs sind, sehr wichtig sei. Geschäfte, Praxen und viele Cafes seien auch mit Buggys und Co. gut erreichbar.

Für Familien, die sich gesund ernähren wollen, spielt auch der Markt eine Rolle, wo drei Mal wöchentlich Obst und Gemüse frisch vom Bauern gekauft werden können.

"Der kleine Markt ist gut gemacht, besonders die Wasserspiele im Sommer kommen gut bei kleinen Kindern an", sagt Silke Kramp.

In der Innenstadt gibt es relativ viele verkehrsberuhigte Bereiche, meint Sissy Grondei: "Man muss so nicht ständig Angst haben, dass das Kind überfahren wird." Aber, betonen beide: "Es fehlt ein richtiger Spielplatz in der Innenstadt!"

Auch die Parks werden gerne von den Müttern genutzt, der Ludwigpark weniger gerne wegen der nahe gelegenen Straße, der Stadtpark schon eher. "Ich hab dort auch noch keinen Hundehaufen gesehen", lobt Silke Kramp. Die alten Festungsanlagen, Orte wie die Vauban-Insel und die Bastion begeistern auch schon kleine Kinder als lebendige Geschichte.

Im Naherholungsgebiet am Saaraltarm kann man prima seine Runden drehen, sei es spazierend mit dem Kinderwagen, sei es alleine joggend.

Einen Kritikpunkt haben die beiden Mütter aber doch noch: Es gebe leider zu wenige Orte, an denen sich mehrere Mütter und Väter mit Kinderwagen auch im Winter mal zum Kaffee treffen können.

 Sissy Grondei mit Marlene und Silke Kramp mit Marlene und Sohn Cornelius (von links, hier zu Fastnacht am Kleinen Markt) fühlen sich wohl in Saarlouis. Foto: Seeber

Sissy Grondei mit Marlene und Silke Kramp mit Marlene und Sohn Cornelius (von links, hier zu Fastnacht am Kleinen Markt) fühlen sich wohl in Saarlouis. Foto: Seeber

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