Blitz-Überfall: Täter waren in 15 Sekunden weg

Saarlouis. Rein in den Laden, zehn teure Uhren gegrabscht und raus: Sie wussten genau, was sie wollten. Und sie bekamen es recht zügig, die Räuber, die am Mittwochabend einen Saarlouiser Juwelier beraubt haben (wir berichteten). In nur etwa 15Sekunden waren die 25- bis 35-Jährigen mit ihrer Beute im Wert eines sechsstelligen Betrages verschwunden

 Links, Samstag, 22. November: Einer der Täter kundschaftet den Laden aus. Mitte und rechts, Mittwoch, 26. November: Der Auskundschafter hält die Verkäuferinnen mit einer Waffe in Schach, sein Komplize packt gerade Uhren in eine Tasche. Fotos: SZ/Polizei

Links, Samstag, 22. November: Einer der Täter kundschaftet den Laden aus. Mitte und rechts, Mittwoch, 26. November: Der Auskundschafter hält die Verkäuferinnen mit einer Waffe in Schach, sein Komplize packt gerade Uhren in eine Tasche. Fotos: SZ/Polizei

Saarlouis. Rein in den Laden, zehn teure Uhren gegrabscht und raus: Sie wussten genau, was sie wollten. Und sie bekamen es recht zügig, die Räuber, die am Mittwochabend einen Saarlouiser Juwelier beraubt haben (wir berichteten). In nur etwa 15Sekunden waren die 25- bis 35-Jährigen mit ihrer Beute im Wert eines sechsstelligen Betrages verschwunden. Das berichtet Dieter Appel, Sprecher des Landeskriminalamts (LKA), nachdem er das Video der Überwachungskamera ausgewertet hat. Es zeigt folgenden Ablauf, der von den ersten Darstellungen der Polizei nur leicht abweicht: 18.16 Uhr (mittleres Bild) - ein zirka 1,80Meter großer Mann mit ungepflegten, gelben Zähnen, schwarzen Lederhandschuhen und dunkler Winterjacke betritt das Geschäft in der Französischen Straße. Er geht sofort auf die Auslage zu, die eine Verkäuferin gerade in den Tresor räumen will (links am Bildrand ihre Beine). Er zieht eine Pistole aus dem Hosenbund und bedroht eine zweite Angestellte (rechter Bildrand). Appel: "Dann dreht der Täter sich kurz um und schießt ungezielt Richtung Kasse." Vermutlich mit einer Platzpatrone. Dann greift er eine Schublade mit Uhren. Der zweite Täter (auf dem mittleren Bild im Türrahmen) kommt mit einer Tasche herein. Die Räuber packen die Beute ein (Bild rechts). "Der zweite, sichtlich kleinere Täter verschwindet schneller als der Waffenträger", berichtet Appel. Der Bewaffnete greift nämlich noch einmal in die Auslage, bevor er flüchtet - laut Zeugen in billigen, weißen Turnschuhen. Der dritte Täter, von dem gestern die Rede war, wartete mutmaßlich draußen. Denn ein Zeuge sagte der Polizei, dass drei Männer in einem silbernen Audi80 mit französischem Kennzeichen davonfuhren: 491 ZZ 67. Das Auto ist in Frankreich als gestohlen gemeldet. Appel: "Alles war zielgerichtet gemacht. Wir gehen von einer organisiert operierenden Gruppe aus." Dafür spreche, dass der bewaffnete Täter bereits am Samstag, 22. November, bei dem Juwelier war (linkes Foto); wohl, um den Laden auszukundschaften. Der LKA-Sprecher schildert die Täter als brutal, auch wenn niemand verletzt wurde. "Sie zeigen Erfahrung." Entweder, weil sie Profis, oder weil sie gut angeleitet seien. "Sie verdienen sicher ihren Lebensunterhalt damit."Hinweise an die Polizei, Telefon (0681) 9623333.

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