Bewegung kann Linderung bringen

Lebach. Bereits zum zweiten Mal haben das Caritas-Krankenhaus Lebach und die AOK die Lebacher Stadthalle für einen Informationstag ausgewählt. Im vergangenen Jahr ging es um Parkinson, 500 Menschen kamen in die Stadthalle. Am Samstag, 29. Oktober, ab 9.30 Uhr wollen hochkarätige Referenten, Ärzte und Selbsthilfegruppen über diese neurologische Erkrankungen informieren

Lebach. Bereits zum zweiten Mal haben das Caritas-Krankenhaus Lebach und die AOK die Lebacher Stadthalle für einen Informationstag ausgewählt. Im vergangenen Jahr ging es um Parkinson, 500 Menschen kamen in die Stadthalle. Am Samstag, 29. Oktober, ab 9.30 Uhr wollen hochkarätige Referenten, Ärzte und Selbsthilfegruppen über diese neurologische Erkrankungen informieren. Bei einem Gespräch vorab erläuterten Dr. Robert Liszka, Stefan Zapp (AOK), Angelika Alsfasser (Selbsthilfegruppe St. Wendel, Trier, Idar-Oberstein) und Klaus Schmitt (SHG Saarbrücken) das Krankheitsbild.Aufklärung für Betroffene oder Interessierte sei das Hauptaugenmerk solcher Veranstaltungen, betonte Liszka. Sechs bis acht Prozent der Bevölkerung leide unter der Krankheit der unruhigen Beine. Millionen haben sie, viele wüssten es überhaupt nicht. Restless Legs (RLS) könne über Jahre unentdeckt bleiben. Linderung trete durch Bewegung ein, doch Betroffene können sich nicht ständig bewegen. Die Beschwerden treten meist in der Ruhephase vor allem nachts auf. Als Betroffene erzählte Angelika Alsfasser, dass die ersten Symptome bei ihr Kribbeln, Jucken und Brennen in den Beinen, einfach Schmerz in der Fußsohle waren. Sie bewegte sich, es wurde besser. Doch die Beschwerden traten immer häufiger auf. Anders verlief die Krankheit bei Klaus Schmitt. Er konnte zehn Jahre nicht schlafen. Spürte keine Unruhe, ihm taten auch nicht die Beine weh, er konnte nur nicht schlafen. Nach langer Odyssee schickt ihn ein Arzt ins Schlaflabor. Dort wurde festgestellt, dass er an RLS leide. Instrumente zeichneten die Beinzuckungen, die Schmitt nicht bemerkte, auf. Er bekam Tabletten und kann wieder schlafen.

Schwere Arbeit, Alkohol und Koffein können die Symptome verstärken, merken die Betroffenen an. Restless Legs sei eher eine Frauenkrankheit, sie könne in der Schwangerschaft auftreten, nach einer Nierentransplantation, kann familiär aber auch bedingt sein, merkt der Neurologe Liszka an. Wichtig sei, mit niedriger Dosierung anzufangen. Oft seien Patienten überdosiert.

Der Informationstag in Lebach soll aufzeigen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, wie Prävention aussehe. Fachleute informieren und beantworten Fragen über RLS, das Leben mit der Krankheit und die medizinischen Möglichkeiten.

Auf einen Blick

Informationstag Diagnose: Restless Legs, Samstag, 29. Oktober, ab 9.30 Uhr, Stadthalle Lebach. 10 Uhr, gibt Prof. Dr. Karin Stiasny-Kolster (Fachärztin für Neurologie, Schlafmedizin, Somnologie - DGSM, Praxis für Schlafmedizin, Ambulantes Schlaflabor, Marburg) eine Übersicht zur aktuellen Diagnose und Therapie; 11.30 Uhr, spricht Lilo Habersack, Deutsche Restless Legs Vereinigung München, zum Thema "Leben mit der Krankheit aus Sicht der Betroffenen". Fragen beantworten Dr. Robert Liszka, Neurologe, Dr. Hans Strubel, Limburgerhof, und Vertreter der Selbsthilfegruppen, Angelika Alsfasser, SHG St. Wendel, Trier, Idar-Oberstein; Klaus Schmitt, SHG Saarbrücken und Monika Kahl, SHG Hülzweiler. kü

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