Bei Unfällen sind Mitschüler schnellster Rettungsdienst

Saarlouis. In der Schule herrscht absolutes Handyverbot - das versteht sich von selbst - und dennoch dürfen acht Schüler am Stadtgartengymnasium in Saarlouis eines benutzen. Nun ja, nicht ihr eigenes, sondern das Notrufhandy der Schule

 Was hier wie ein Spiel aussieht, kann schon mal ernst werden: Die Schüler wissen im Ernstfall, Erste Hilfe zu leisten. Foto: Heike Theobald

Was hier wie ein Spiel aussieht, kann schon mal ernst werden: Die Schüler wissen im Ernstfall, Erste Hilfe zu leisten. Foto: Heike Theobald

 Was hier wie ein Spiel aussieht, kann schon mal ernst werden: Die Schüler wissen im Ernstfall, Erste Hilfe zu leisten. Foto: Heike Theobald

Was hier wie ein Spiel aussieht, kann schon mal ernst werden: Die Schüler wissen im Ernstfall, Erste Hilfe zu leisten. Foto: Heike Theobald

Saarlouis. In der Schule herrscht absolutes Handyverbot - das versteht sich von selbst - und dennoch dürfen acht Schüler am Stadtgartengymnasium in Saarlouis eines benutzen. Nun ja, nicht ihr eigenes, sondern das Notrufhandy der Schule. Beatrice, Philipp, Lukas, Tim, Philipp, Anna, Felix und Björn sind im Schulsanitätsdienst aktiv und während ihrer Dienstzeit sollen sie über das Handy jederzeit einsatzbereit sein. Ein Sturz auf dem Schulhof, ein Unfall im Klassenraum, eine Verletzung im Sportunterricht: In den meisten Fällen sind es kleine Blessuren, die ein Schulsanitäter zu verarzten hat. Für solche Fälle sind die Schüler bestens gerüstet. In der roten Verbandstasche ist alles, was zur Erstversorgung benötigt wird: Schere, Pflaster, Druckverband, Verbandsmaterial und ähnliche Utensilien. Aber im Notfall können die Helfer noch viel mehr leisten, als nur ein Pflaster aufkleben, den Patienten beruhigen oder die Betreuung übernehmen. "Wenn es notwendig ist, können wir eine stabile Seitenlage und eine Herz-Lungen-Druckmassage", erklären die Schüler. Solche, schon sehr spezielle Handgriffe, wollen genau eingeübt sein. Also besuchen angehende Schulsanitäter beim Deutschen Roten Kreuz zunächst einen Erste-Hilfe-Kurs. Das dort Erlernte wird dann regelmäßig in der Arbeitsgemeinschaft an der Schule geübt und ausgebaut. Einmal die Woche besuchen die Schüler freiwillig die AG, die von Josefine Kreuz-Klein geleitet wird. Referendar Timo Kochems, der aktiv beim Jugendrotkreuz tätig ist, unterstützt das Schüler-Sanitätsteam. Der Schulsanitätsdienst ist am Stadtgartengymnasium im vergangenen Schuljahr ins Leben gerufen worden. Sich als Sanitäter ausbilden lassen können sich bereits Schüler aus der Unterstufe. "Wir haben uns gemeldet, weil wir anderen helfen wollen", erklären Philipp, Tim und Lukas. Die eine Stunde mehr pro Woche, die sie zur AG müssen, macht ihnen nichts aus. "Wir lernen hier ja nicht nur Erste Hilfe, sondern auch viel über das Deutsche Rote Kreuz", sagt Tim. Und das Jugendrotkreuz ist auch der Ansprechpartner im Saarland, wenn es um Schulsanitätsdienste geht. An 42 Schulen gibt es bereits Ersthelfer, neun sind es im Landkreis Saarlouis.

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