Auf den Spuren von Handwerk, Technik und Industrie

Saarlouis · Handwerk , Technik, Industrie" ist das Motto des Tages des offenen Denkmals am 13. September. Der Landkreis Saarlouis präsentiert am Sonntag fünf Projekte. Es werden Führungen in Saarlouis im Kreisständehaus, in Schwalbach am Schmiede- und Schlossermuseum, in Siersburg in der Pfarrkirche St. Martin, eine Drechslerausstellung in Gisingen im Haus Saargau sowie eine Exkursion "Die Eisenerzgruben von Lebach" - Rohstoffquelle der saarländischen Eisenindustrie angeboten.Das Kreisständehaus in Saarlouis in der Kaiser-Wilhelm-Straße 4: 1894 bis 1896 erbaut, ist das Kreisständehaus das älteste Dienstgebäude des Landkreises Saarlouis.

 Lebacher Eier an ihrem Fundort. Foto: Dr. E. Glansdorp

Lebacher Eier an ihrem Fundort. Foto: Dr. E. Glansdorp

Foto: Dr. E. Glansdorp

Es zählt zu den ersten Gebäuden der Saarlouiser Neustadt, die nach der Entfestigung der Stadt 1889 jenseits des Hauptgrabens entstanden sind. Zeittypisch kennzeichnen das repräsentative ehemalige königliche Landratsamt Stilelemente der Neorenaissance und des Neobarock, ein Pluralismus sowie eine Vermischung der Stile, wie sie für Bauwerke des Historismus charakteristisch sind. Der Fassadenschmuck besteht zum Teil aus Merziger Terrakotta, einem innovativen, hochwertigen Industrieprodukt mit künstlerischem Anspruch, das im 19. Jahrhundert weltweit Verbreitung und Verwendung fand, so zum Beispiel auch an den Fassaden des Schlosses Herrenchiemsee von Bayern-König Ludwig II. Im Rahmen der Führung sind auch die Stucksäle der ehemaligen landrätlichen Wohnung (heute Sitzungszimmer) und der ehemalige Sitzungssaal des Kreistages (heute Kreisarchiv) zugänglich. Im Lesesaal des Kreisarchivs geben ausgewählte Archivalien Einblick in die Geschichte des Bauwerkes.

Jeweils einstündige Führungen werden angeboten um 10 Uhr und um 14 Uhr mit Jeanette Dillinger.

Das Schmiede- und Schlossermuseum in Schwalbach, Alleestraße 40, ist ein besonderer Anziehungspunkt in Schwalbach. Mit den ausgestellten Maschinen und Werkzeugen wird den Besuchern die Arbeit der Handwerker und Bergleute vorgestellt. Eine komplette Schmiede und bullige Bohr-, Fräs- und Schleifmaschinen zeigen, wie im vergangenen Jahrhundert Metall verarbeitet wurde. Eingerichtet wurde es im alten Kesselhaus, das das letzte noch unverfälscht erhaltene Gebäude der einstmals weitläufigen Grubenanlage Griesborn ist. Das Rahmenprogramm bietet: Hufbeschlag, Schmiedevorführung, Getränkestand und Imbiss.

Geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Für Auskünfte stehen fachkundige Ansprechpartner der Landesinnung Metall Saarland zur Verfügung.

Die Pfarrkirche St. Martin in Siersburg-Itzbach wurde 1758 errichtet und in den Jahren 1912/13 nach den Plänen des Trierer Architekten Peter Marx erweitert. Die prachtvolle Innendekoration im barocken Stil, auch in dem ursprünglichen Teil, wird vor allem durch die herrlichen Stuckarbeiten bestimmt. Entsprechend dem Motto "Handwerk , Technik, Industrie" wird das seit dem 19. Jahrhundert traditionsreiche Gipser- und Stuckateurhandwerk in Siersburg und Umgebung vorgestellt.

Das Rahmenprogramm: 17 Uhr Orgelkonzert mit Joachim Fontaine und Buchvorstellung "Historische Orgeln im Saarland" durch den Autor und Orgelfachmann Bernhard H. Bonkhoff. Führungen werden angeboten von Helmut Grein um 12 und 16 Uhr.

Drechslerausstellung im Haus Saargau in Gisingen: Das Drechslerhandwerk ist nachweislich eines der ältesten Gewerke der Erde. Gedrehte Gegenstände wurden bereits vor mindestens 3500 Jahren gefertigt. Der Drechsler stellt gedrehte Einzelelemente wie beispielsweise Schalen, Dosen und Schmuck sowie Schreibgeräte durch das Bearbeiten von Holz oder ähnlichem auf der Drechselbank kunstvoll her.

Das Haus Saargau, Bauernhausmuseum des Landkreises Saarlouis, ist geöffnet von 12 bis 17 Uhr. Führung um 12 Uhr in und um das Haus Saargau durch Jeanette Dillinger.

Die Eisenerzgruben von Lebach - Rohstoffquelle der saarländischen Eisenindustrie:

Im Zentrum des Saarlandes, nördlich der Stadt Lebach, befindet sich ein zirka zwei mal vier Kilometer großes Gebiet, das durch die Spuren historischen Tagebaus auf Eisenerz gekennzeichnet ist. Das historische "Industriegebiet" des 16. bis 19. Jahrhunderts, dessen Zeugnisse sich nur dem geschulten Auge im Gelände offenbaren, wird am Tag des offenen Denkmals dem Besucher näher gebracht. Bei der Exkursion werden verschiedene Stellen im Abbaugebiet der Eisenerze, die auch unter dem Namen "Lebacher Eier" bekannt sind, besichtigt. Dabei erfährt der Besucher einiges über die komplexen Zusammenhänge zwischen der geologischen Entstehung des Rohstoffes, der Geschichte der Eisenherstellung, den Erzgrubenbetrieb sowie den Transport der Rohstoffe zur Weiterverarbeitung zu den Hüttenstandorten. Die Exkursion dauert etwa zwei Stunden. Selbstverpflegung wird empfohlen. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Marktplatz in Gresaubach, Lebacher Straße 2. Die Führung übernehmen Edith Glansdorp und Eric Glansdorp.

Weitere Infos zum Tag des offenen Denkmals: Landkreis Saarlouis, Amt für Schulen, Kultur und Sport, Giusy Vella, Telefon (0 68 31) 4 44-4 26, E-Mail: giusy-vella@kreis-saarlouis.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort