Auf den Spuren der Vorfahren wandern

Saarlouis. Es ist manchmal die Stecknadel im Heuhaufen, die es zu finden gilt. Aber wer diesem Hobby mit Leidenschaft nachgeht, der hat die dazu nötige Geduld und investiert gerne auch die Zeit. So wie Rosemarie Fischer aus Bisten, sie forscht seit 40 Jahren ihren Ahnen hinterher. "Es gibt nichts Schöneres", schwört sie

Saarlouis. Es ist manchmal die Stecknadel im Heuhaufen, die es zu finden gilt. Aber wer diesem Hobby mit Leidenschaft nachgeht, der hat die dazu nötige Geduld und investiert gerne auch die Zeit. So wie Rosemarie Fischer aus Bisten, sie forscht seit 40 Jahren ihren Ahnen hinterher. "Es gibt nichts Schöneres", schwört sie. Die Bistenerin war am Sonntag beim Genealogentag im Landratsamt Saarlouis und konnte ihrem Forschungstrieb mit einem Schnäppchen auf die Sprünge helfen. Landkarten aus dem 17. und 18. Jahrhundert fand sie am Stand von Jean Tillieux. Er vertrat beim Genealogentag den "Service de Centralisation des Etudes Généalogique de Belgique". Das Kartenmaterial allerdings konnte er durch seinen Beruf ergattern. Er ist Lehrer für Geschichte an einer belgischen Universität. "Manchmal finde ich bei meinen Recherchen den Ort nicht, weil er früher anders hieß", erklärte Fischer den Kauf ihrer Karten. Die Bistenerin liebt ihr Hobby, wenn sie einer Spur nachgeht, dann lässt Fischer nicht los, bis sie fündig geworden ist. Dabei startet sie gedanklich gar eine Zeitreise in die Vergangenheit, stellt sich vor, wie der Vorfahre gelebt hat. "Es ist einfach faszinierend", sagte sie. Die Ahnenforscherin wünscht sich, dass viel mehr Menschen auf den Spuren ihrer Vorfahren wandern würden. Wobei der Andrang am Sonntag im großen Sitzungssaal schon den Eindruck vermittelte, dass der Kreis der Ahnenforscher riesig ist. Und jeder Einzelne hatte seine Geschichte zu erzählen. So standen Osmund Lion aus Rehlingen und Julien Salmon zusammen, um sich gegenseitig bei der Suche zu unterstützen und zu erzählen, wen sie gesucht und gefunden oder auch nicht gefunden haben. Spannend ist es immer zu hören, wenn, wie in Salmons Fall, der Stammbaum französisch-deutsch gemischt ist. "Meine Mutter wechselte zu ihren Lebzeiten fünf Mal die Nationalität", erzählte Salmon. Mal war sie Französin, mal Deutsche und wieder umgekehrt. Um die Suche in die benachbarten Regionen zu erleichtern, präsentierten sich einige Gruppen aus Frankreich. Da wartete der "Cercle Généalogique du Pays de Briey" mit Millionen digitaler Daten auf. "Hier finden sie Geburts-, Hochzeits- und Sterbedaten von sieben Millionen Menschen", erklärte Silvie Blanchard. Aber auch die Franzosen nutzten die Gelegenheit, bei ihren deutschen Kollegen zu stöbern. Und wer bei den Ausstellern auf dem Genealogentag nichts gefunden hatte, konnte im Kreisarchiv weiter stöbern. Denn dort war Tag der offenen Tür und die Mitglieder der Vereinigung für die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis hatten als Veranstalter alle Hände voll zu tun. Sie standen den Besuchern mit Rat und Tat zur Seite. Neben den Publikationen präsentierte der Verein chronologisch aufgebaute Ordner voll mit Totenbildchen. "Darauf sind wertvolle Informationen enthalten", erklärte Hans-Peter Klauck, zweiter Vorsitzender des Vereins. Rund 14000 Bildchen kamen bisher zusammen, für die Aufbereitung ist Jakob Klein zuständig. Das Kreisarchiv in Saarlouis ist von Montag bis Freitag, jeweils von 14 bis 17 Uhr geöffnet, außer mittwochs.

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