Auf dem Weg zum Gleichgewicht

Saarlouis. Eine neue Leihgabe ziert seit gestern die "Kunsthöfe" des Instituts für aktuelle Kunst in Saarlouis. Bildhauer Jan Meyer-Rogge hat sein Eisen-Objekt "Gleichgewicht" ausgeliehen, das Tücken für die birgt, die es aufbauen. Die Skulptur entsteht beim Aufbau, zitierte vielsagend Institutsdirektor Jo Enzweiler den Künstler Rogge

 Die Skulptur entsteht im Aufbau: OB Roland Henz, Heike Breitenmoser mit Jo Enzweiler (hinten). Foto: Hartmann Jenal

Die Skulptur entsteht im Aufbau: OB Roland Henz, Heike Breitenmoser mit Jo Enzweiler (hinten). Foto: Hartmann Jenal

Saarlouis. Eine neue Leihgabe ziert seit gestern die "Kunsthöfe" des Instituts für aktuelle Kunst in Saarlouis. Bildhauer Jan Meyer-Rogge hat sein Eisen-Objekt "Gleichgewicht" ausgeliehen, das Tücken für die birgt, die es aufbauen. Die Skulptur entsteht beim Aufbau, zitierte vielsagend Institutsdirektor Jo Enzweiler den Künstler Rogge.

Die Kunsthöfe sind eine Fläche vor und seitlich des schlicht-eleganten preußischen Pulvermagazins, in dem das Institut untergebracht ist. Die kleinen Höfe sind jedermann zugänglich, und niemand solle glauben, er störe, wenn er auf dem Weg zum hinteren Hof das Institut betreten müsse, versicherte Mitarbeiterin Claudia Maas. Das Institut sammelt Daten über saarländische Künstler und Kunstwerke. Es ist zugleich ein Ort, der Künstler und Kunstinteressierte einlädt. "Ein solcher Ort für ein ganzes Bundesland, das geht nur hier", sagt Enzweiler. "Die anderen Bundesländer sind zu groß."

Dennoch, kritisierte der Saarlouiser Oberbürgermeister Roland Henz, der das "Gleichgewicht" gestern mit aufbaute, "wird nicht ausreichend anerkannt, was hier geleistet wird."

Angesichts der Verdienste des Instituts sei es beschämend, zu dessen Finanzierung "jedes Jahr betteln gehen zu müssen, zumal es immer schwieriger wird mit dem Sponsoring". Für 2013 allerdings stehe die Finanzierung, unterstrich Enzweiler.

Henz sagte, dass auf Landesebene darüber nachgedacht werde, das Institut unter das Dach der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz zu bringen.

Die Einrichtung heißt mit vollem Namen "Institut für aktuelle Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar". Sie wurde 1993 auf Initiative von Professor Jo Enzweiler gegründet. Getragen wird sie von einem Förderverein. Ein anderes Zukunftsthema für das Institut ist der schon lang gehegte Gedanke eines Zentrums für Künstlernachlässe aus der Großregion. Enzweiler sagte, dass er dazu mögliche Sponsoren aus allen gesellschaftlichen Bereichen suche und zusammenbringen wolle.

Konkret ist das Vorhaben, das das vom Institut herausgegebene Künstlerlexikon des Saarlandes betrifft. Auf der Internetseite des Instituts ist das Lexikon frei zugänglich. Es solle künftig, sagte Enzweiler, mit EU-Mitteln und in Zusammenarbeit mit einer luxemburgischen Einrichtung auch auf Französisch erscheinen.

Jens Meyer-Rogge, geboren 1935 in Hamburg und dort tätig, hat viele sparsame Objekte zum Thema Gleichgewicht geschaffen. Eine halbe Stunden balancierten gestern Enzweiler, Henz, Kulturamtsleiterin Heike Breitenmoser und Museumsleiterin Claudia Wiotte-Franz die Teile von Rogge zur Skulptur. Es hatte so einfach ausgesehen.

 Die Skulptur entsteht im Aufbau: OB Roland Henz, Heike Breitenmoser mit Jo Enzweiler (hinten). Foto: Hartmann Jenal

Die Skulptur entsteht im Aufbau: OB Roland Henz, Heike Breitenmoser mit Jo Enzweiler (hinten). Foto: Hartmann Jenal

Institut-aktuelle-kunst.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort