Auch eine Art von Gewalt

Natürlich war das nicht richtig, den Wagen auf einem Behinderten-Parkplatz im Hof des DRK-Krankenhauses in Saarlouis abzustellen. Der ältere Herr, Harry Schwalm aus Saarlouis, war in großer Sorge, als er dort kurz parkte.

Er war dem Rettungswagen gefolgt, der seine Frau zum fünften Mal nach einem Schlaganfall in die Klinik brachte. Als er die Papiere seiner Frau und die Reisetasche abgegeben hatte, fand er an seinem Auto zwei gedruckte (also wohl öfter verteilte) Zettel vor. "Stellen Sie sich vor, Sie hatten einen Unfall und landen im Rollstuhl. Und nun steht da so ein fauler Sack auf dem für Sie reservierten Parkplatz." Vom "Parkplatzschwein" war da die Rede. Der andere Zettel endete mit: "Ich verabschiede mich und wünsche Ihnen einen baldigen Getriebeschaden um 22 Uhr auf der Autobahn bei minus 28 Grad." Wer schreibt sowas? Wir nicht, hörten wir in der DRK-Klinik. Echtes Entsetzen dort.

Ob jemand sowas schreibt, der auf den Platz angewiesen ist? Schreibt der: "Soll ich mir wirklich wünschen, dass Sie bald berechtigter Weise hier parken dürfen?" Schwer vorstellbar. Das ist eine Form von Gewalt . Ausgerechnet da, wo Menschen mit Behinderungen und Menschen in großer Sorge(wie der Autofahrer) einander begegnen.

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