Assyrer hoffen auf Zusammenführung

Saarlouis · Mit großer Freude hat der assyrische Kulturverein für das Saarland in Saarlouis die Nachricht aufgenommen, wonach 23 von der Terror-Miliz IS entführte und mittlerweile wieder freigekaufte Christen aus Syrien ins Saarland einreisen können.

Dazu hatten sich assyrische Familien im Saarland zur Übernahme von Sozialkosten bereit erklärt. In einer Sondersitzung hatte der Vorsitzende des Kulturvereins, Charli Kanoun, den Innenausschuss des Landtages gebeten, die Einreise zu ermöglichen. Laut Kanoun hatten alle Fraktionen zugestimmt. CDU-Generalsekretär Roland Theis habe in Berlin eine Ausnahmegenehmigung erwirkt. Auch dem Saarländischen Flüchtlingsrat, der katholischen Kirche mit Bischof Stephan Ackermann und der evangelischen mit Superintendent Christian Weyer seien die Assyrer dankbar für die Hilfe.

Kanoun sagte, es sei nun sehr schwierig, jeden der 23 ausreisewilligen Assyrer mit Pässen auszustatten. Den Menschen stehe vor allem eine schwierige und gefährliche Passage durch Syrien in den Libanon bevor. Von dort aus könnten sie fliegen, auch die Flugkosten brächten die im Saarland lebenden assyrischen Christen auf. Die 23 assyrischen Christen stammen aus den 34 Dörfern, in denen auch viele jetzt im Saarland lebende Assyrer wohnten.

Kanoun klagte zudem, dass es kaum möglich sei, "Vater und Mutter und Kinder" an einem Ort in Deutschland zusammenzuführen, wenn sie als Flüchtlinge in verschiedenen Bundesländern gemeldet seien.

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