Am Weltspartag herrscht Sparflaute

Saarlouis · Die vorbereiteten Geschenke für den Sparnachwuchs blieben in den Filialen der Banken und Sparkassen größtenteils unberührt. Die Servicemitarbeiter beobachten einen Rückgang des Sparwillens.

 Die Kinder, hier Luka und Joshua, rechts, mit Martina Mamuza und Monika Staudt-Haffner (hinten) kamen zum Weltspartag zur KSK Saarlouis. Foto: Carolin Merkel

Die Kinder, hier Luka und Joshua, rechts, mit Martina Mamuza und Monika Staudt-Haffner (hinten) kamen zum Weltspartag zur KSK Saarlouis. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

Bunte Luftballons oder gar Maskottchen vor den Banken und Sparkassen in der Kreisstadt, die suchte man gestern trotz Weltspartag vergebens. Und vielleicht ist die Idee für diesen Tag, der auf den ersten Internationalen Sparkassenkongress im Oktober 1924 in Mailand zurückgeht und in diesem Jahr 90. Geburtstag feierte, längst überholt?

In der Filiale der Volksbank Westliche Saar am Großen Markt jedenfalls wartete Eileen Dörr, Service-Kundenberaterin, vergebens auf Kinder. Gerüstet waren sie und ihr Team durchaus, hielten für den Sparnachwuchs Eintrittskarten für die Kids-World und das Thalia-Kino bereit. "Ich denke, dieser Tag spielt eher in ländlichen Regionen, aber nicht hier in der Stadt eine Rolle. Heute Morgen war ich in der Filiale in Püttlingen, dort standen die Kinder mit ihren Spardosen in einer langen Schlange an", erzählte sie. Nachgefragt dagegen wurden in Saarlouis , das aber bereits seit zwei Wochen, nur die Kalender für das Jahr 2016.

Ebenfalls Kalender und für Kinder noch ein Puzzle hielt Frank Scherf, Leiter des Postbank-Finanzcenters am Großen Markt bereit, doch nachgefragt wurden diese kleinen Geschenke auch bei ihm nicht. "Bei uns spielt der Weltspartag keine Rolle mehr, die Kinder kommen nicht mehr mit ihren Spardosen", sagte er, "früher war das noch so, heute haben wir das ganze Jahr über Aktionen für unsere Kunden".

An einem eigenen Schalter bedient wurden die Kinder bei der Sparkassen-Filiale am Großen Markt in Saarlouis . Hier wartete Monika Staudt-Haffner auf die kleinen Sparfüchse. Auch hier hielt sich der Andrang in Grenzen.

"Vor 25 Jahren, als ich anfing, war das ein großer Tag, dann gab es eine Flaute, doch inzwischen muss ich sagen, dass Eltern ihre Kinder wieder vermehrt zum Sparen führen und gerade den Weltspartag dazu nutzen", meinte Markus Schneider, stellvertretender Leiter der KSK Saarlouis .

Mit Präsenten für alle Altersklassen, dazu einem Gewinnspiel, lockte die Sparkasse die Kunden. Knax-Heftchen ebenso wie die Plüscheule nahm der kleine Luka gern entgegen. Zusammen mit Cousin Joshua und Mama Martina Mamuza war er nach Saarlouis gekommen, um sein Erspartes auf sein Sparbuch einzuzahlen. "Ich finde nach wie vor, dass es sich lohnt, zu sparen, das können die Kinder so am besten lernen", sagte Mamuza. "Ich glaube auch, Kinder erkennen, dass man erst sparen muss, wenn man sich was leisten möchte. Das wird sie im ganzen Leben begleiten", pflichtete Staudt-Haffner bei.

Den Weg zur Sparkasse hatte auch Katharina Poss aus Differten, frischgebackene Uroma, angetreten. "Ich habe Enkel und jetzt einen Urenkel, da bleibt kaum Geld zum Sparen. Doch das Plüschtier für den Kleinen ist eine schöne Geste der Bank", sagte sie.

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