Am Landratsamt tauchen Festungs-Fundamente auf

Saarlouis · Die alte Festung Saarlouis liegt stellenweise nur einige Zentimeter unter der Oberfläche. So am Landratsamt Saarlouis , Ecke Kaiser-Friedrich-Ring und Neue-Brauerei-Straße. Dort tauchte jetzt bei Bauarbeiten eine Außenmauer des Festungsgrabens auf.Nicht wirklich überraschend sei das, hieß es von Seiten des Kreis-Bauamtes am Montagmittag.

"Wir haben gewusst, dass da was ist, aber nicht, dass es so dicht unter dem Boden liegt." Nur etwa 70 Zentimeter unter Gehweg-Niveau liegt die Mauer aus dicken Sandsteinen. Über rund 30 Meter zieht sie sich etwa vom Eingang des Landratsamtes am Kaiser-Friedrich-Ring in Richtung Neue-Brauerei-Straße.

An der dicksten Stelle ist diese Mauer zirka 85 Zentimeter breit. Ab etwa der halben Länge dünnt sie auf ungefähr 50 Zentimeter aus. Nur ein kurzer Bereich zeigt noch weitgehend die sauber verarbeiteten Steine. Andere Stellen wurden womöglich bereits nach der Entfestigung von Saarlouis in den 1890er Jahren in Teilen abgetragen.

Die alte Steinmauer gehörte zum äußeren Rand des Festungsgrabens. Der wiederum wurde aufgeschüttet und als Untergrund für Straßen des inneren Rings der Stadt genutzt.

Zu diesem Bereich der Festung gehörte gegenüber des Landratsamtes die Bastion V, auch Bastion Louise genannt. Dort steht heute die evangelische Kirche. Eine Vorstellung von diesem Festungswerk vermittelt heute die Bastion VI gegenüber der Vauban-Insel. Die jetzt wieder aufgetauchte Mauer befindet sich etwa 1,8 Meter vom Landratsamt entfernt. Dort soll der Keller für den Erweiterungsbau des Amtes entstehen. Deshalb wird die Mauer bis auf eine Tiefe von 2,6 Meter abgebrochen. Vorher wird sie komplett freigelegt, vermessen und fotografiert. Das sei bereits alles mit dem Denkmalschutz abgestimmt, teilte das Kreis-Bauamt mit. Diese Maßnahme könne zwei bis drei Wochen dauern.

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