Alle ziehen an einem Strang

Kreis Saarlouis · Weniger Schulabbrecher und junge Arbeitslose: Dieses Ziel hat das „Aktionsprogramm Jugendhilfe–Schule–Beruf“. Acht Träger arbeiten mit Jugendamt und Schulen zusammen, um viele Hilfen anbieten zu können.

 Die Partner des „Aktionsprogramm Jugendhilfe – Schule – Beruf“ stellten zum Geburtstag eine neue Broschüre vor. Foto: Kühn/pdl

Die Partner des „Aktionsprogramm Jugendhilfe – Schule – Beruf“ stellten zum Geburtstag eine neue Broschüre vor. Foto: Kühn/pdl

Foto: Kühn/pdl

In den Jahren zwischen Schule und Beruf kann viel schief gehen: Der Weg in die Jugendarbeitslosigkeit führt nicht selten über Sprachprobleme, mangelnde Förderung, Schulschwänzen und Mobbing. Der Landkreis Saarlouis versucht seit zehn Jahren, all diesen Problemen mit einem Lösungsbündel entgegenzuwirken. Als eine "bundesweit beispielhafte" Zusammenarbeit in den Bereichen Jugendhilfe , Schule und Beruf bezeichnete Erik Schäffer, vom Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung (iSPO) Saarbrücken, diese Strukturen im Kreis Saarlouis : Diese sind als "Aktionsprogramm Jugendhilfe - Schule - Beruf" gewachsen; eine echte Erfolgsgeschichte, wie Landrat Patrik Lauer zum kleinen Jubiläum hervorhob.

"Wir sind sehr stolz darauf, was da aus einer kleinen Idee entstanden ist", sagte Lauer. "Am Anfang stand einfach die Frage: Wie geht man mit jungen Menschen um, die es nicht so leicht haben?" Das Ziel: Weniger Schulabgänger ohne Abschluss und ohne Ausbildung.

7000 Jugendliche erreicht

Um vorhandene Hilfsangebote zu bündeln, Dopplungen zu vermeiden und Lücken zu schließen, kam man damals auf die Idee, im "Aktionsprogramm" enger zusammenzuarbeiten. 14 Module gehören dem Programm heute an, von den School- und Streetworkern über Sprachförderung, Medienkompetenz und Berufsfindung bis zur Anlaufstelle bei Schulverweigerung. Schüler, aber auch Lehrer und Eltern finden Unterstützung bei allen möglichen Problemen. Rund 7000 junge Menschen haben die Angebote in den zehn Jahren erreicht, "Mit großen und kleinen Hilfestellungen", betonte Lauer.

Susanne Betzholz koordiniert das Aktionsprogramm und bringt auch die unterschiedlichen Träger der Workshops, Beratungen und weiteren Module an einen Tisch. Acht Jugendhilfeträger und Abteilungen des Jugendamtes arbeiten inzwischen gut und eng zusammen, schildert sie.

Jährlicher "Wirkungsbericht"

Wissenschaftlich begleitet und evaluiert wird das Aktionsprogramm ebenfalls von Beginn an: Das Institut iSPO bringt jährlich einen "Wirkungsbericht" heraus.

Die Besonderheiten des Saarlouiser Programms hob Schäffer hervor: "Stabilität und eine verlässliche Finanzierung, die Struktur aus verschiedenen Partnern, - das ist kein Standard! -, die gute Kooperation und Partizipation, die Koordination über eine eigene Stelle, die flexible Konzeption, die eine Anpassung an die sich verändernden Bedarfe ermöglicht, die Nachhaltigkeit."

Schäffer betonte: "Das ist eine Bündelung, wie ich sie bundesweit nicht kenne." Das Aktionsprogramm sei "zielgruppenorientiert" und "bemerkenswert engagiert".

Lobenswerte Zusammenarbeit

Dass das Programm und auch die Zusammenarbeit zwischen den Trägern so gut funktionierten, erklärte Dieter Held, Sachgebietsleiter des Kreisjugendamtes, auch mit "einer von Anfang an sehr hohen Transparenz". Die Partner vertrauten einander, zudem habe man die Angebote immer wieder qualitativ verbessert. Mit einer eigenen Software dokumentieren alle Beteiligten zudem ihre Tätigkeiten - das erleichtere es, die Wirksamkeit der Module nachzuvollziehen.

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