Ätzender Gestank sorgt für große Sorgen

Saarlouis · Der ABC-Zug und viele weitere Einsatzkräfte boten ein Bild beinahe wie aus einem Katastrophenfilm. Großalarm herrschte gestern Abend am Saarlouiser Bahnhof. Passanten der Fußgängerunterführung hatten über Atemnot und Übelkeit geklagt – ausgelöst durch ätzenden Gestank.

 Die Ausrüstunug für den Einsatz wird angelegt. Wo mit dem Schlimmsten gerechnet wird, sind die Sicherheitsvorkehrungen enorm. Foto: rolf Ruppenthal

Die Ausrüstunug für den Einsatz wird angelegt. Wo mit dem Schlimmsten gerechnet wird, sind die Sicherheitsvorkehrungen enorm. Foto: rolf Ruppenthal

Foto: rolf Ruppenthal

Wie im Film. Mit einem Großaufgebot von Feuerwehr, ABC-Zug des Kreises, Bundespolizei und hiesigen Polizisten bot sich gestern Abend ab 18.45 Uhr ein spektakuläres Bild. 70 Leute, 17 Fahrzeuge. Das sah nach großer Gefahr aus. Ausgelöst hatten den Alarm Leute, denen in der Fußgängerunterführung am Saarlouiser Bahnhof buchstäblich die Luft weggeblieben war. Ätzender Gestank hatte für Atemnot und Übelkeit gesorgt.

Verdacht auf Gasaustritt

Alarmierend im Wortsinne, wie ein Sprecher der Bundespolizei unserer Zeitung erläuterte. "Es bestand der Verdacht, dass Gas ausgetreten ist", sagte er. Folglich galt die erste Nachforschung der Frage, ob ein Güterzug mit Säure oder ähnlicher Substanz etwas von seiner gefährlichen Fracht verloren haben könnte. Zur Überprüfung der Gleise wurde kurzzeitig die Bahnlinie gesperrt. "Die Messungen der Feuerwehr gingen, was Säure betrifft, aber gegen null", sagte der Bundespolizeisprecher.

Somit dürfte der Auslöser für den üblen Gestank eher die überlastete Kanalisation gewesen sein. Am Nachmittag war ein äußerst heftiges Gewitter über Saarlouis niedergegangen. Besonders die Innenstadt war betroffen. Übergroße Wassermassen können bekanntlich zum Rückstau aus dem Abwasserkanal führen.

Keine Verletzungen

"Wir können es nicht genau sagen", berichtet Gabi Kiefer, Pressesprecherin der Feuerwehr im Kreis Saarlouis , die vor Ort im Einsatz war. Die Quelle für den Gestank war nicht mehr aufzufinden. Wichtig ist ihr, dass den Leuten nichts passiert ist. Die konnten nach notärztlicher Betreuung alle nach Hause - Befund: "unbedenklich".

Das höre sich dann immer komisch an, wenn nichts Gravierendes passiert ist, aber so viele Leute im Einsatz waren. "Aber besser so als andersrum, oder", sagt Kiefer. Es werde immer mit dem Schlimmsten gerechnet. "Gut, dass das nicht der Fall war", sagt die Feuerwehrsprecherin. Gegen 20.15 Uhr war der Einsatz beendet.

Die Polizei Saarlouis berichtet von 17 wetterbedingten Einsätzen. Genaueres dazu in unserer Ausgabe von morgen.

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