Ärzte und Patienten profitieren

Saarlouis · Wenn Kinder am Wochenende krank sind, haben Eltern nun eine zentrale Anlaufstelle. Seit einigen Wochen bietet das Marienhaus-Klinikum in Saarlouis einen speziellen Bereitschaftsdienst – auch für Kinder und Jugendliche aus Völklingen und dem Warndt.

 Dank der Zusammenarbeit von niedergelassenen Kinderärzten, der kassenärztlichen Vereinigung und des Marienhaus-Klinikums Saarlouis wird die Versorgung am Wochenende zentralisiert. Foto: Merkel

Dank der Zusammenarbeit von niedergelassenen Kinderärzten, der kassenärztlichen Vereinigung und des Marienhaus-Klinikums Saarlouis wird die Versorgung am Wochenende zentralisiert. Foto: Merkel

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Zwar leide die Klinik unter Raumnot, wie Ulla Herber-Meier, kaufmännische Direktorin am Marienhaus-Klinikum Dillingen-Saarlouis am Standort Saarlouis, erklärte. Doch als die Anfrage der Einrichtung einer Bereitschaftsdienstpraxis für Kinder und Jugendliche kam, gab es, betonte sie, für das Direktorium keinen Zweifel, Raum für diese wichtige Institution zu schaffen. Neben dem Winterbergklinikum Saarbrücken, der Klinik Kohlhof und dem Universitätsklinikum Homburg sind mit der Einrichtung in Saarlouis nun auch die Landkreise Saarlouis und Merzig-Wadern mit einer zentralen Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen des Nachwuchses versorgt.

Mit Sicherheit sei einer der Gründe, die Praxis am Marienhaus-Klinikum in Saarlouis zu installieren, die zentrale Lage. "Ein weiterer Grund ist, dass wir die einzige Pädiatrie im Kreis haben", sagte Herber-Meier. So ist nun an Wochenenden und Feiertagen die Klinik zusätzlich auch der Ansprechpartner für Eltern mit erkrankten Kindern.

Vor etwa vier Wochen, erklärte Dr. Michael Lagemann, Obmann der Praxis und praktizierender Kinderarzt aus Merzig, sei er mit dem Angebot an den Start gegangen. "Es gab kleine Anlaufschwierigkeiten, das ist normal, aber gerade die Zusammenarbeit mit der Pädiatrie erleichtert uns die Arbeit." So konnte er, wie er verrät, mit gutem Gewissen, seinen Dienst gegen 21.30 Uhr beenden, "endlich trotz Notdienst in der Nacht schlafen".

An den drei ersten Wochenenden hat die Kassenärztliche Vereinigung (KV), die mit dem dritten Standort die Versorgung im Saarland flächendeckend in der Kinder- und Jugendmedizin anbieten kann, etwa 100 Patienten pro Tag gezählt. Damit sei, so Dr. Joachim Meiser, stellvertretender Vorsitzender der KV, der diensthabende Arzt am Limit. Er sieht in der Zusammenarbeit von niedergelassenen Kinderärzten und den Kollegen in der Klinik Synergieeffekte. Untergebracht sind die Behandlungsräume im Erdgeschoss im Bereich der Ambulanz. Mit der Einrichtung von Bereitschaftsdienstpraxen an Krankenhäusern sei man dem Patientenwunsch gefolgt, sagte Peter Schichtel, Vertreter des Gesundheitsministeriums.

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Auf einen BlickSeit 4. Juli ist die Bereitschaftsdienstpraxis für Kinder und Jugendliche am Marienhaus-Klinikum in Saarlouis, Kapuzinerstraße 4, samstags, sonntags sowie feiertags von 8 bis 20 Uhr geöffnet, danach übernimmt die pädiatrische Klinik die Versorgung von Notfällen. Die Praxis ist ein Service der niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte des nordwestlichen Saarlandes. Dazu gehören die Landkreise Saarlouis und Merzig-Wadern, die Gemeinden Heusweiler, Riegelsberg und Großrosseln sowie die Städte Völklingen und Püttlingen. Der Service wird angeboten in Kooperation mit dem Marienhaus-Klinikum in Saarlouis und der Kassenärztlichen Vereinigung. Eltern , die die Praxis mit ihrem Kind aufsuchen möchten, sollten sich anmelden unter Telefon (0 68 31) 1 25 78 83. Sie sollten mitteilen, wenn der Verdacht auf eine ansteckende Erkrankung besteht und an die Versichertenkarte des Kindes denken. red

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