Adventskalender hilft den Tafeln

Kreis Saarlouis. Für Menschen im Landkreis, die keinen Platz an der Sonne haben, soll im Advent zumindest ein zusätzliches Sternlein blinken. Die ehrenamtlichen Tafeln in Saarlouis und Dillingen, die Bedürftigen mit gestifteten Lebensmitteln aushelfen (siehe Infokasten), bekommen Unterstützung vom Rotary-Club St. Wendel und Möbel Müller in Dillingen

Kreis Saarlouis. Für Menschen im Landkreis, die keinen Platz an der Sonne haben, soll im Advent zumindest ein zusätzliches Sternlein blinken. Die ehrenamtlichen Tafeln in Saarlouis und Dillingen, die Bedürftigen mit gestifteten Lebensmitteln aushelfen (siehe Infokasten), bekommen Unterstützung vom Rotary-Club St. Wendel und Möbel Müller in Dillingen. Die beiden sammeln unter Schirmherrschaft der Landrätin mit einem Adventskalender, der zugleich ein Tombola-Los ist, Spenden für die Tafeln. Diese bekommen den Verkaufserlös der 5000 Exemplare, die zu vier Euro verkauft werden."Ich freue mich, den ersten Adventskalender des Landkreises Saarlouis zu präsentieren", sagte Michael Eisenmenger jetzt bei der Vorstellung in Dillingen. "Im Kreis St. Wendel hat er sich seit Jahren etabliert und bewährt", hob der Präsident des Rotary-Clubs St. Wendel hervor. "Rotary-Clubs sind international gleich ausgerichtet, da gibt es keine Konkurrenz zwischen St. Wendel und Saarlouis. Auch einen Kalender zu organisieren, bedarf viel Arbeit. Wir haben die Erfahrung bereits und mussten das nur duplizieren." Der Inhaber von Möbel Müller, Mischa Schaeffer, schickt nun seine Mitarbeiter zu Kommunen, Geschäften, Banken und anderen mehr, um zu fragen, ob sie die Adventskalender auf Kommission - also ohne eigenes Risiko - verkaufen wollen. "Wir hoffen, der der Kalender etabliert sich dauerhaft", sagte er. "Die Bedürftigkeit nimmt von Jahr zu Jahr zu. Die Tafeln sind auf dauerhafte Unterstützung angewiesen." Pro Woche kämen zur Saarlouiser Tafel etwa 330 und zur Dillinger Tafel 250 bis 300 Menschen, berichtete Hermann-Josef Niehren, Geschäftsführer der Caritas Saar-Hochwald als Träger der Tafeln. Da hinter jeder Person meist eine Familie stehe, seien an die 2000 Personen pro Woche auf die Tafeln angewiesen. Landrätin Monika Bachmann bedauerte: "Es gibt noch viele, die aus Scham nicht hingehen." Niehren bedankte sich: "Der Rotary Club hat die Dillinger Tafel bereits besonders unterstützt, sonst hätten wir sie nicht so schnell aufbauen können." Der RC Merzig-Saarlouis hatte 2007 zu seiner 50-Jahr-Feier der Dillinger Tafel ein Kühlfahrzeug finanziert.Den Adventskalender im DIN A3-Format hat die Ensdorfer Künstlerin Andrea Röhlen mit einem Stern gestaltet. Hinter den 24 Türchen finden sich Sinnsprüche. Für einen kleinen Goldregen kann die Gewinnnummer oben rechts auf dem Kalender sorgen. Für jeden Tag im Advent zieht die Landrätin einen Gewinner, der einen von 24 Einkaufsgutscheinen über 50 Euro für Möbel Müller erhält. Die Saarbrücker Zeitung wird die Gewinnnummer des Tages veröffentlichen. Sie ist zudem unter www.moebel-mueller.com im Internet abzurufen. Röhlen wird das Original des Stern-Motivs im Advent zugunsten der Tafeln versteigern. Meinung

Auf einen BlickWer Kalender verkauft, soll am Aushang mit dem Stern-Motiv erkennbar sein. In jedem Fall gibt es ihn bei Möbel Müller, der Volksbank Dillingen, in den Geschäftsstellen der Caritas und im Landratsamt Saarlouis (Amt für Öffentlichkeitsarbeit). Wer Kalender verkaufen will, kann sie bei Möbel Müller bestellen: Telefon (0163) 7630103. kniStichwortDie Tafeln sind entstanden, weil nicht alle Menschen ihr tägliches Brot haben, obwohl es Lebensmittel im Überfluss gibt. Die ehrenamtlichen Helfer sammeln Lebensmittel, die Geschäfte stiften, weil sie überzählig sind oder Verpackungsfehler aufweisen. Die Tafeln geben diese an Bedürftige. Die Tafeln brauchen außer Lebensmitteln, für das Einsammeln, Lagern und Ausgeben sowie den Zukauf fehlender Grundnahrungsmittel auch Sach- und Geldspenden. kni

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